Aus Gründen hatte ich mir für dieses Jahr vorgenommen, nicht nur meine Wochenenden bewusster als Auszeiten wahrzunehmen, sondern auch mit der Arbeitszeit besser hauszuhalten. Hat beides eher mäßig geklappt.
Die Beamten-Arbeitszeit-Verordnung, die Lehrer-Arbeitszeit-Verordnung und die Erholungsurlaubsverordnung (gibt es wirklich!) meines Bundeslandes besagen Folgendes für eine volle Stelle:
- Die regelmäßige Arbeitszeit beträgt im Durchschnitt wöchentlich 40 Stunden.
- Arbeitstage sind die Schultage sowie die Ferientage, die die Zahl der Urlaubstage zuzüglich eines freien Tages im Kalenderjahr übersteigen.
- Der Urlaubsanspruch beträgt […] für jedes Urlaubsjahr 30 Arbeitstage.
- Lehrkräfte an öffentlichen Schulen erhalten den ihnen zustehenden Erholungsurlaub während der Schulferien.
Da man als Lehrer einerseits keineswegs nur an Schultagen, sondern eben oft auch am Wochenende arbeitet, gleichzeitig aber – unterstelle ich jedenfalls mal – nicht nach 30 Tagen Urlaub an den restlichen Ferientagen 8 Stunden arbeiten wird, vermischen sich Arbeitszeit, Ferienzeit und Urlaub miteinander.
Trotzdem gibt es einen festen Richtwert: Rechnet man nämlich die Ferien gänzlich raus und die Arbeitszeit auf die reinen Schulwochen um, ergibt sich ein inzwischen auch offiziell anerkanntes wöchentliches Arbeitszeit-Soll von 46,38 Stunden.
Seit 2017 erfasse ich meine Arbeitszeit per App und versuche dabei, sie so genau wie möglich auch nach den verschiedenen Tätigkeitsbereichen aufzuschlüsseln.
Auf diese Weise trenne ich empfundene von tatsächlicher Belastung und habe auch einen Indikator, wann es Zeit ist, in einer überfüllten Woche ein wenig auf die Bremse zu treten.
Auf der Uhr für 2020/21 stehen am letzten Schultag jetzt insgesamt 1922 Stunden.
Das darf nächstes Jahr besser werden. Die Zeiten, in denen ich Überstunden noch als Auszeichnung empfunden habe, sind lange vorbei.
Die früher noch vorgenommene Aufschlüsselung in Unterricht und Außerunterrichtliches ist in diesem Jahr nicht wirklich aufschlussreich gewesen; irgendwann im Distanzunterricht ist nicht mehr klar erkennbar gewesen, was Unterricht, was Nachbereitung, und was von allem etwas gewesen ist.
Und jetzt: Schöne Ferien! Schönen Urlaub!