Während ich hier noch damit beschäftigt bin, mich im neuen Blog-Layout häuslich einzurichten und nebenbei darüber sinniere, was ich mit der neuen Freiheit, wieder schreiben zu können, wie ich mag, anfangen könnte, fällt mir ein Gedicht Mascha Kalékos in die Hände:
Wie Janus zeigt zuweilen mein Gedicht
Mascha Kaléko – Verse für Zeitgenossen
Seines Verfassers doppeltes Gesicht:
Die eine Hälfte des Gedichts ist lyrisch,
Die andere hingegen, fast satirisch. Zwei
Seelen wohnen, ach, in mir zur Miete
- Zwei Seelen von konträrem Appetite.
Was ich auch brau in meinem Dichterkopf,
Stets schüttelt Janus seinen halben Kopf;
Denn, was einst war, das stimmt uns meistens lyrisch,
Doch das, was ist, zum großen Teil satirisch.
Ich nehm’s als Zeichen.
In der vergangenen Woche die guten Vorsätze aus den Osterferien tatsächlich über die ganze Woche retten können und am Freitag ins Wochenende gezogen, ohne noch einmal zum Chef reinzuschauen und Hilfe bei Aufgaben anzubieten, die nicht meine sind.
Der heutige Tag ist merkwürdig und unerwartet ruhig, der Einsatz in der Tafel ist spontan verschoben, die Frau liegt kränkelnd im Bett, und der Junior haut in seinem Arbeitszimmer in die Tasten. „Früher war es schöner, allein zu sein” – ich weiß nicht mehr, aus welchem Lied ich diesen Vers im Kopf behalten habe.
Nach einem Abstecher in die Bücherei dann ein Lesetag auf dem Sofa. Mittendrin ist mir eingefallen, dass ich wieder einfach so für mich gelesene Bücher hier festhalten kann, ohne im Hinterkopf zu haben, dass der fünfte Krimi jetzt aber nicht sehr gebildet wirkt, und mich gefreut.
Die gute Tat des Tages: Hundespaziergangs-Vertretung übernommen.