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Team­ar­beit mit Trel­lo und Planyway

Als didak­ti­scher Lei­ter habe ich vor eini­gen Jah­ren damit begon­nen, mei­ne Auf­ga­ben in Kan­ban-Boards mit dem Pro­jekt­ma­nage­ment-Tool „Trel­lo” zu ver­wal­ten.1
Es ist mir mit Tisch­ka­len­der und Notiz­buch nie wirk­lich gelun­gen, alle anste­hen­den Auf­ga­ben und Fris­ten im Über­blick zu behal­ten, außer­dem liegt mir die Arbeit mit Kan­ban-Boards grundsätzlich.

Die­se Ange­wohn­heit habe ich auch als Schul­lei­ter bei­be­hal­ten und nut­ze Trel­lo inzwi­schen nicht nur mit dem Schul­lei­tungs­team und den Ver­wal­tungs­kräf­ten, son­dern auch mit Arbeits­grup­pen für Ver­an­stal­tun­gen und Pro­jek­te.
Im Schul­lei­tungs­team ver­wen­den wir zusätz­lich die Ergän­zung „Pla­ny­way”, mit der sich die Kar­ten ver­schie­de­ner Trel­lo-Boards zum Bei­spiel als Kalen­der oder Time­line dar­stel­len las­sen.
Das ist nicht nur manch­mal über­sicht­li­cher als der Blick in ein­zel­ne Boards, son­dern ermög­licht auch ver­schie­de­ne Gantt-Dia­gram­me über meh­re­re abhän­gi­ge Pro­jek­te und fixe Jah­res­er­eig­nis­se hinweg.

Wäh­rend Trel­lo frü­her für mich eine bes­se­re To-do-Lis­te war, behal­te ich jetzt den Über­blick über den Fort­schritt der ver­schie­de­nen „Bau­stel­len” im Schul­jahr und kann nach­voll­zie­hen, wer für wel­che Auf­ga­be die Ver­ant­wor­tung über­nom­men hat, Auf­ga­ben zuwei­sen oder ein­fach nur Team­mit­glie­der in Auf­ga­ben mit einbeziehen.

All das erüb­rigt natür­lich nicht den per­sön­li­chen Aus­tausch und Abspra­chen über anste­hen­de Auf­ga­ben, ver­rin­gert aber die Bespre­chungs-Ter­mi­ne im wei­te­ren Verlauf.

Arbeits­be­rei­che, Boards und Mitglieder

Von Trel­lo gibt es eine kos­ten­lo­se Ver­si­on, in der man ver­schie­de­ne Arbeits­be­rei­che mit dann maxi­mal zehn Boards und zehn Team-Mit­glie­dern anle­gen kann.
Für mei­ne Zwe­cke hat dies bis­her aus­ge­reicht, zur Not über­legt man sich halt, wel­che Boards man in ver­schie­de­ne Arbeits­be­rei­che legen kann.
Die begrenz­te Anzahl an Board-Mit­glie­dern war schon eher manch­mal ein Pro­blem, aber der Sprung zur ers­ten kos­ten­pflich­ti­gen Vari­an­te „Stan­dard” ist mit fünf Dol­lar pro Mit­glied und Monat so hoch, dass es mei­nen Etat spren­gen würde.

In mei­nem Trel­lo-Account habe ich für die Schu­le im Kern drei Arbeits­be­rei­che: „Schul­lei­tung – Ver­wal­tung”, „Veranstaltungen/Projekte” und „Ganz­tags­schu­le”. Dazu bin ich Gast in den Arbeits­be­rei­chen, die unse­re didak­ti­sche Lei­tung ange­legt hat, zum Bei­spiel „Kon­zep­te”, „Fach­kon­fe­renz­ar­beit” oder „Pro­jekt­wo­che”.

In mei­nen drei Arbeits­be­rei­chen habe ich ins­ge­samt zwölf Boards, damit ist auch zumin­dest mein Maxi­mum an Über­sicht und Kon­trol­le erreicht, wenn ich noch die Gast-Boards hin­zu­rech­ne.
Ich ver­su­che immer mal wie­der, ein­zel­ne Boards zusam­men­zu­fas­sen, aber das stößt auch an sei­ne Gren­zen, da Board-Mit­glie­der alle Kar­ten eines Boards sehen kön­nen. Und da bei­spiels­wei­se der IT-Beauf­trag­te nicht alle Auf­ga­ben des Sekre­ta­ri­ats sehen muss („Beginn Mut­ter­schutz XY prü­fen”), gibt es schnell ein eige­nes Board für die IT-Auf­ga­ben und iPad-Klassen.

Um ein Mit­glied in ein Board ein­zu­la­den, klickt man oben rechts auf „Tei­len” und kann dann ent­we­der einen Ein­la­dungs­link gene­rie­ren, oder die E‑Mail-Adres­se des ein­zu­la­den­den Accounts ein­tra­gen.
Vor­ab soll­te die Arbeits­me­tho­de mit der jewei­li­gen Per­son natür­lich bespro­chen sein und even­tu­ell eine kur­ze Ein­füh­rung in Trel­lo statt­ge­fun­den haben.
In der kos­ten­lo­sen Ver­si­on kön­nen Board-Mit­glie­der alle Kar­ten eines Boards sehen und bear­bei­ten und auch neue Kar­ten anle­gen. Wei­te­re Mit­glie­der ein­la­den oder gar das Board löschen kön­nen nur Admins.

Das Kan­ban-Board

Alle Boards in mei­nen Arbeits­be­rei­chen bestehen aus drei Spal­ten: „Zu erle­di­gen”, „In Bear­bei­tung” und „Erle­digt – neu terminieren”.

In „Zu erle­di­gen” kom­men alle Auf­ga­ben, die ent­we­der jähr­lich wie­der­keh­rend anste­hen, aus Gesprä­chen ent­ste­hen oder woher auch immer plötz­lich auf­tau­chen.2
Wenn mög­lich, bekom­men sie neben dem Ein­trag der Ver­ant­wort­li­chen gleich ein Fäl­lig­keits­da­tum oder einen Datums­be­reich, inner­halb des­sen die bear­bei­tet wer­den müs­sen.
Das Datum ist das gro­ße Plus für mich und ver­schafft mir ruhi­ge Näch­te!
Jede mit Datum ein­ge­tra­ge­ne Auf­ga­be ist aus dem Kopf und taucht recht­zei­tig am Hori­zont auf, wenn sie irgend­wann im fer­nen Sep­tem­ber fäl­lig wird.
Auf die­se Wei­se gelingt es mir, immer „vor­aus­schau­end zu fah­ren” und zum Bei­spiel wäh­rend der Zeug­nis­kon­fe­ren­zen des Halb­jah­res schon abse­hen zu kön­nen, wel­che Pro­jek­te vor den Oster­fe­ri­en anstehen.

Eine Auf­ga­be, deren Fäl­lig­keits­da­tum her­an­rückt, oder die jemand unab­hän­gig davon beginnt, wird ein­fach mit gedrück­ter Maus­tas­te in die Spal­te „In Bear­bei­tung” ver­scho­ben.
Nach der Kan­ban-Metho­dik gäbe es in die­ser Spal­te streng genom­men ein „Work in Pro­gress-Limit”, also eine begrenz­te Anzahl an Auf­ga­ben, die gleich­zei­tig bear­bei­tet wer­den.
Da bei uns im Team zum einen der jewei­li­ge Arbeits­an­teil der Mit­glie­der einer Kar­te sehr unter­schied­lich sein kann, man­che Auf­ga­ben ohne gro­ßen Auf­wand, aber über einen län­ge­ren Zeit­raum zu bear­bei­ten sind (z.B. von der Ein­la­dung zur Gesamt­kon­fe­renz bis zum Ver­sen­den des Pro­to­kolls im Anschluss) oder auch Auf­ga­ben mit hoher Dring­lich­keit plötz­lich von außen kom­men kön­nen, haben wir hier kein fes­tes Limit. Trotz­dem ach­te ich dar­auf, dass in die­ser Spal­te nicht mehr als sie­ben bis zehn Auf­ga­ben stehen.

Ist eine Auf­ga­be dann abge­schlos­sen, lan­det sie in der Spal­te „Erle­digt – neu ter­mi­nie­ren”.
Hier hat es dann kei­ne Eile mehr. In mehr oder weni­ger fes­ten Abstän­den sich­te ich die­se Spal­te nach Auf­ga­ben, die ein­ma­lig waren („Kon­fe­renz-Pro­to­koll über­ar­bei­ten”) oder jähr­lich wie­der­keh­ren („Ein­la­dung Infor­ma­ti­ons­abend Abschlüs­se”).
Sobald ich hier den Ter­min im Jah­res­ka­len­der des nächs­ten Schul­jah­res abse­hen kann, bekommt die Kar­te einen neu­en Ter­min und wan­dert wie­der zurück in die ers­te Spalte.

Um mir das Leben noch zusätz­lich zu erleich­tern, habe ich für die ein­zel­nen Spal­ten als Regel ein­ge­rich­tet, dass sie jeden Mon­tag nach Start­da­tum sor­tiert wer­den. Damit ist es dann egal, wo ich eine neu ter­mi­nier­te Kar­te hin­schie­be, ich kann zum Wochen­be­ginn immer sehen, wel­che Auf­ga­ben in der nächs­ten Zeit anstehen.

Eben­falls prak­tisch für die Zusam­men­ar­beit ist die Mög­lich­keit, den Kar­ten eine Beschrei­bung, Check­lis­ten oder auch Datei­en hinzuzufügen.

Pla­ny­way – Kalen­der und Timeline

Im Schul­lei­tungs­team nut­zen wir zusätz­lich noch die Erwei­te­rung (bei Trel­lo „Power-Ups” genannt) von „Pla­ny­way”,3 um unse­re Auf­ga­ben in einer Kalen­der­an­sicht oder einer Time­line anse­hen zu können.

Die­se Erwei­te­rung kos­tet als Edu­ca­ti­on-Lizenz € 2,- pro Nut­zer und Monat, ansons­ten sind es € 4,-.
Für die­sen Anwen­dungs­zweck gibt es auch ande­re Erwei­te­run­gen, eine kos­ten­los voll­um­fäng­lich nutz­ba­re habe ich aber noch nicht gefunden.

Ver­bin­det man sei­nen Trel­lo-Account und die gewünsch­ten Boards mit Pla­ny­way, kann man zum Bei­spiel eine Monats­über­sicht aller Auf­ga­ben nach Boards geord­net auf­ru­fen.
Durch die Ein­bin­dung wei­te­rer exter­ner Kalen­der sehe ich so recht schnell, wann viel­leicht gar kei­ne Zeit für eine wei­te­re Auf­ga­be ist, oder wel­che Auf­ga­ben vor einem schu­li­schen Ter­min fer­tig­ge­stellt sein sollten.


Für Auf­ga­ben grö­ße­rer Pro­jek­te nut­ze ich hin und wie­der die Ansicht der Time­line, in der ich auch Mei­len­stei­ne eines Pro­jekts ein­tra­gen kann.
Hier haben Trel­lo und Pla­ny­way für mich das bis­her genutz­te Agant­ty voll­stän­dig ersetzt.

Der­lei Über­sich­ten sind aber mög­li­cher­wei­se auch nur etwas für Nerds und für ande­re unnö­ti­ge Spie­le­rei – zur all­tags­taug­li­chen Nut­zung von Trel­lo sind sie jeden­falls nicht zwin­gend erforderlich.

Am Ende zu ergän­zen wäre viel­leicht noch, dass auch mei­ne Next­cloud mit „Deck“ ein Kan­ban-Tool ent­hält. Nicht so mäch­tig natür­lich, aber irgend­wann mög­li­cher­wei­se eine Alternative.


  1. Man muss es ja heu­te dazu­sa­gen: Die­ser Bei­trag ist kei­ne Wer­bung – ich krie­ge nichts von Trel­lo und Trel­lo kriegt nichts von mir . ↩︎
  2. Für wirk­li­chen Klein­kram wie z.B. „XY anru­fen” oder „Kuchen mit­brin­gen” habe ich trotz allem noch immer Zet­tel­chen als To-do-Lis­te. ↩︎
  3. Auch kei­ne Wer­bung. ↩︎

2 Comments on “Team­ar­beit mit Trel­lo und Planyway

  1. Vie­len Dank. Das macht es mir etwas kla­rer. Mir war anfangs nicht ganz klar, wie du mit Auf­ga­ben umgehst. Ich sehe, dass es Kar­ten gibt, die wirk­lich ein­zel­ne klei­ne Auf­ga­ben haben (Kleinzeugs=„Klassenlisten”) und dass es auch der ande­ren Sei­te aber auch das gibt, was man eher als Pro­jekt bezeich­net, wo also mehr Arbeits­schrit­te nötig sind. („Über­ar­bei­tung Home­page”). In mei­nem Kopf war die ein­zel­ne Kar­te immer genau eine umris­se­ne Auf­ga­be. Aber das muss man sich ja nicht aufzwingen.

    Mir gefällt das Prin­zip, sich selbst den Arbeits­tag ein­zu­rich­ten, ohne von der Gesamt­heit der anste­hen­den Auf­ga­ben stän­dig bedroht zu wer­den. Pla­ni­fy klingt auch spannend.

    Als ich vor ein paar Jah­ren wäh­rend Coro­na mal die Kom­bi Meis­ter­task und Mind­meis­ter ver­wen­det habe, war es ganz cool, aus Mind­maps direkt Kar­ten für die Kan­ban Ansicht zu erstel­len. Aber ich sehe grad, dass es Power­up bei Trel­lo gibt mit einer Mind­map Funktion.

    Also ich mer­ke: Wie­der neu­es Fut­ter zum Ausprobieren ;).

    1. Ja, so ganz streng bin ich da nicht mit mir, was die Auf­ga­ben angeht.
      Obwohl ich im Kern schon ein Board für ein Pro­jekt oder grö­ße­res Vor­ha­ben neh­me. Das eine Pro­jekt ist dann eben „Schu­le leiten” 😉
      Bei den Boards zu schu­li­schen Fei­ern wür­de man es ver­mut­lich bes­ser erkennen.

      Die Klas­sen­lis­ten sind ein gutes Bei­spiel dafür, dass man sich halt auch irgend­wie in Bezug auf die Arbeits­wei­se zusam­men­rau­fen muss. Die Kar­te hat­te mal den Titel „päd­ago­gi­sche DBs” und ent­hielt eine Check­lis­te mit allen vor­be­rei­ten­den Tätig­kei­ten. Aber die­se Check­lis­ten gehen ers­tens immer wie­der unter, und zwei­tens las­sen sich nur in der Pre­mi­um-Ver­si­on ein­zel­ne Check­lis­ten-Ele­men­te ver­schie­de­nen Bear­bei­tern zuwei­sen. Im Ergeb­nis tren­ne ich jetzt Auf­ga­ben eher nach den Per­so­nen, die sie bearbeiten.

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