Dieser Blogbeitrag wäre fast ein Kommentar bei Thomas geworden, jetzt muss er doch hier auf eigenen Buchstaben stehen.
Ich habe noch nicht ergründen können, warum mir das Bloggen gerade so schwerfällt, viele Leser gibt es der Statistik nach nicht, und ob überhaupt Kolleginnen oder Kollegen darunter sind, wage ich zu bezweifeln.
Vielleicht wäre mehr bloggen der richtige Weg, um zu üben, mit dem inneren Zensurfilter im Kopf umzugehen.
Anders als Thomas, der sich vor lauter Gesprächen in zwei Vertretungsstunden gerettet hat, versuche ich gerade, mich vor Vertretungen zu retten. Und zwar vor allen. Bis zur offiziellen Dienstpostenübertragung zum zweiten Halbjahr habe ich „neben“ den neuen Aufgaben noch immer 18 Stunden Unterricht und meine Klassenleitung – selbst zwei Vertretungsstunden hätten da in dieser Woche das Fass zum Überlaufen gebracht.
Eine Kollegin hat es mir vor den Sommerferien prophezeit, da habe ich es nicht glauben wollen. Welch Hybris!
Obwohl: Vor manchem Gespräch hätte ich mich gerne gerettet, egal wohin. Dass nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen bleiben würde, habe ich mir schon selbst prophezeit, aber dass es nur so kurz bis zu auch wirklich unangenehmen Gesprächen dauern würde, hätte ich nicht gedacht.
Aber: you live and learn. Und außerdem habe ich es mir ja so ausgesucht.
Und sonst so?
Auf der Dienstbesprechung am Montag zu viel geredet. Zur Verteidigung: Es waren alles von mir angemeldete Tagesordnungspunkte und wichtige Informationen.
Schwer war es, dem Kollegium vom Tode eines ehemaligen pädagogischen Mitarbeiters zu berichten.
Am Dienstag, an dem sonst um 11:00 Uhr eigentlich der Kollege übernimmt und ich mir für private Dinge Zeit nehme, fanden in dieser Woche pädagogische Dienstbesprechungen statt. Zu jedem dieser Anlässe denke ich, wie wichtig es ist, einmal alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse in den Blick zu nehmen, aber trotzdem … Mit der Nachbereitung der Lernentwicklungs-Dokumentation waren das dann auch fast drei Stunden.
Abends gab es dann noch einen Vortrag mit anschließenden Workshops zum Thema „Fake-News“, glücklicherweise fast vor meiner Haustür.
In diesem Halbjahr wird der Mittwoch wohl der verhassteste Tag bleiben: Nach dem kurzen Dienstag habe ich mittwochs sechs Stunden Unterricht, während derer sich überraschende Mengen an E‑Mails, Unterlagen und anderen dringlichen Angelegenheiten ins Büro schleichen, wo ich sie mir dann am Nachmittag vorknöpfe.
Diese Woche allerdings durfte ich den Schreibtisch ignorieren und eine Klassenkonferenz zur Verhängung einer Ordnungsmaßnahme besuchen. Anschließend dem Kollegen noch meine Sauklaue aus dem Protokoll übersetzt und dann stand mit „Autokauf“ doch noch ein privater Termin im Kalender.
Am nächsten Tag dann die unerledigten Dinge vom Mittwoch zu erledigten Dingen vom Donnerstag gemacht und noch eine Stunde Erdkunde in meiner eigenen Klasse unterrichtet.
Man hat in den Vorjahren etwas erreicht, wenn die Schülerinnen und Schüler aus einer schlecht vorbereiteten Stunde durch eigenen Einsatz eine gute Stunde zu machen wissen. Oder Glück.
Die Ruhe, die sich am Freitag gegen Mittag im Schulgebäude ausbreitet, genutzt, um den Unterricht der nächsten Woche etwas intensiver vorzubereiten, es ist ja eine kurze. 🙂

Ich bin ein ehemaliger (Schulleiter-)Kollege und lese Sie gern.
Ich habe mich wie Thomas oft in den Unterricht gerettet. Das war schön. Schule leiten war auch schön, wir wurden auch vielfach bepreist. Aber mit den Behörden ungehen- oh nein!
Den Umgang mit den Behörden lerne ich gerade noch. Bislang geht’s, da dort anscheinend die meisten entweder im Home-Office oder krank sind …
Nur wollen sollte man nichts müssen.
Wie – du hast noch private Termine :D.
Ich fühle mich ertappt – meine dienstlichen Termine trage ich alle ein in den Kalender. Die privaten dann eher nicht – die laufen ja so unter: Das Wenige merke ich mir.
Vonwegen.
Dabei habe ich die Idee mit dem freien Nachmittag (wie das ein oder andere auch) von dir. 🙂 Vor Jahren mal in deinem Blog gelesen.
Mein Weg: Ich trage auch die privaten Termine, zumindest bis in den frühen Nachmittag, in den dienstlichen Kalender ein, damit mir das Sekretariat da keine anderen Termine reinsetzen kann.