dear diary

Wochen­en­de, 43.

Die­ser Blog­bei­trag wäre fast ein Kom­men­tar bei Tho­mas gewor­den, jetzt muss er doch hier auf eige­nen Buch­sta­ben stehen.

Ich habe noch nicht ergrün­den kön­nen, war­um mir das Blog­gen gera­de so schwer­fällt, vie­le Leser gibt es der Sta­tis­tik nach nicht, und ob über­haupt Kol­le­gin­nen oder Kol­le­gen dar­un­ter sind, wage ich zu bezwei­feln.
Viel­leicht wäre mehr blog­gen der rich­ti­ge Weg, um zu üben, mit dem inne­ren Zen­sur­fil­ter im Kopf umzugehen.

Anders als Tho­mas, der sich vor lau­ter Gesprä­chen in zwei Ver­tre­tungs­stun­den geret­tet hat, ver­su­che ich gera­de, mich vor Ver­tre­tun­gen zu ret­ten. Und zwar vor allen. Bis zur offi­zi­el­len Dienst­pos­ten­über­tra­gung zum zwei­ten Halb­jahr habe ich „neben“ den neu­en Auf­ga­ben noch immer 18 Stun­den Unter­richt und mei­ne Klas­sen­lei­tung – selbst zwei Ver­tre­tungs­stun­den hät­ten da in die­ser Woche das Fass zum Über­lau­fen gebracht.
Eine Kol­le­gin hat es mir vor den Som­mer­fe­ri­en pro­phe­zeit, da habe ich es nicht glau­ben wol­len. Welch Hybris!

Obwohl: Vor man­chem Gespräch hät­te ich mich ger­ne geret­tet, egal wohin. Dass nicht alles Frie­de-Freu­de-Eier­ku­chen blei­ben wür­de, habe ich mir schon selbst pro­phe­zeit, aber dass es nur so kurz bis zu auch wirk­lich unan­ge­neh­men Gesprä­chen dau­ern wür­de, hät­te ich nicht gedacht.
Aber: you live and learn. Und außer­dem habe ich es mir ja so ausgesucht.

Und sonst so?

Auf der Dienst­be­spre­chung am Mon­tag zu viel gere­det. Zur Ver­tei­di­gung: Es waren alles von mir ange­mel­de­te Tages­ord­nungs­punk­te und wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen.
Schwer war es, dem Kol­le­gi­um vom Tode eines ehe­ma­li­gen päd­ago­gi­schen Mit­ar­bei­ters zu berichten.

Am Diens­tag, an dem sonst um 11:00 Uhr eigent­lich der Kol­le­ge über­nimmt und ich mir für pri­va­te Din­ge Zeit neh­me, fan­den in die­ser Woche päd­ago­gi­sche Dienst­be­spre­chun­gen statt. Zu jedem die­ser Anläs­se den­ke ich, wie wich­tig es ist, ein­mal alle Schü­le­rin­nen und Schü­ler einer Klas­se in den Blick zu neh­men, aber trotz­dem … Mit der Nach­be­rei­tung der Lern­ent­wick­lungs-Doku­men­ta­ti­on waren das dann auch fast drei Stun­den.
Abends gab es dann noch einen Vor­trag mit anschlie­ßen­den Work­shops zum The­ma „Fake-News“, glück­li­cher­wei­se fast vor mei­ner Haustür.

In die­sem Halb­jahr wird der Mitt­woch wohl der ver­hass­tes­te Tag blei­ben: Nach dem kur­zen Diens­tag habe ich mitt­wochs sechs Stun­den Unter­richt, wäh­rend derer sich über­ra­schen­de Men­gen an E‑Mails, Unter­la­gen und ande­ren dring­li­chen Ange­le­gen­hei­ten ins Büro schlei­chen, wo ich sie mir dann am Nach­mit­tag vor­knöp­fe.
Die­se Woche aller­dings durf­te ich den Schreib­tisch igno­rie­ren und eine Klas­sen­kon­fe­renz zur Ver­hän­gung einer Ord­nungs­maß­nah­me besu­chen. Anschlie­ßend dem Kol­le­gen noch mei­ne Sau­klaue aus dem Pro­to­koll über­setzt und dann stand mit „Auto­kauf“ doch noch ein pri­va­ter Ter­min im Kalender.

Am nächs­ten Tag dann die uner­le­dig­ten Din­ge vom Mitt­woch zu erle­dig­ten Din­gen vom Don­ners­tag gemacht und noch eine Stun­de Erd­kun­de in mei­ner eige­nen Klas­se unter­rich­tet.
Man hat in den Vor­jah­ren etwas erreicht, wenn die Schü­le­rin­nen und Schü­ler aus einer schlecht vor­be­rei­te­ten Stun­de durch eige­nen Ein­satz eine gute Stun­de zu machen wis­sen. Oder Glück.

Die Ruhe, die sich am Frei­tag gegen Mit­tag im Schul­ge­bäu­de aus­brei­tet, genutzt, um den Unter­richt der nächs­ten Woche etwas inten­si­ver vor­zu­be­rei­ten, es ist ja eine kurze. 🙂

4 Comments on “Wochen­en­de, 43.

  1. Ich bin ein ehe­ma­li­ger (Schulleiter-)Kollege und lese Sie gern.
    Ich habe mich wie Tho­mas oft in den Unter­richt geret­tet. Das war schön. Schu­le lei­ten war auch schön, wir wur­den auch viel­fach bepreist. Aber mit den Behör­den unge­hen- oh nein!

    1. Den Umgang mit den Behör­den ler­ne ich gera­de noch. Bis­lang geht’s, da dort anschei­nend die meis­ten ent­we­der im Home-Office oder krank sind …
      Nur wol­len soll­te man nichts müssen.

  2. Wie – du hast noch pri­va­te Ter­mi­ne :D.

    Ich füh­le mich ertappt – mei­ne dienst­li­chen Ter­mi­ne tra­ge ich alle ein in den Kalen­der. Die pri­va­ten dann eher nicht – die lau­fen ja so unter: Das Weni­ge mer­ke ich mir.

    Von­we­gen.

    1. Dabei habe ich die Idee mit dem frei­en Nach­mit­tag (wie das ein oder ande­re auch) von dir. 🙂 Vor Jah­ren mal in dei­nem Blog gelesen.
      Mein Weg: Ich tra­ge auch die pri­va­ten Ter­mi­ne, zumin­dest bis in den frü­hen Nach­mit­tag, in den dienst­li­chen Kalen­der ein, damit mir das Sekre­ta­ri­at da kei­ne ande­ren Ter­mi­ne rein­set­zen kann.

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