Wooclap ist meine neue Mentimeter-Alternative.
Mit Wooclap kannst du Instruktionsphasen und Überprüfungsphasen sowohl für den Präsenzunterricht als auch für den Distanzunterricht entwickeln und in beiden Szenarien den Schülerinnen und Schülern bereitstellen.
Wooclap ist dabei kein reines Quiz-Tool wie Kahoot! oder Plickers, sondern ermöglicht einen umfassenderen Einsatz für verschiedene didaktische Szenarien. (Einige spezifische Features der Quiz-Tools fehlen dafür allerdings.)
Das Tool ist kostenlos und nach einer kurzen Einarbeitungszeit intuitiv bedienbar.
Mentimeter, AnswerGarden, ARSnova,Wooclap und Co
Um Umfragen, Abstimmungen, Wortwolken und ähnliches im Unterricht einzusetzen, gibt es eine ganze Reihe an Tools.
Für Wortwolken gibt es bereits seit längerem das Web-Tool AnswerGarden aus Österreich, aber das bekannteste Tool ist vermutlich Mentimeter, das tatsächlich zu den mächtigsten und umfangreichsten in dieser Reihe zählt.
Der Nachteil von Mentimeter ist aber sein Preis: Selbst für einen Education-Account sind immer noch rund € 70,- pro Jahr zu bezahlen. In der kostenlosen Version ist Mentimeter im Unterricht ab einem gewissen Punkt unbefriedigend, da die Anzahl bestimmter Folien und die Einstellungsmöglichkeiten begrenzt sind.
Praktisch an Mentimeter ist der leichte Zugang für Schülerinnen und Schüler über die Seite menti.com oder eine eigene App für Android oder iOS.
Das Web-Tool Wooclap bietet einen ähnlichen Funktionsumfang wie Mentimeter, ist aber für Lehrkräfte kostenlos.
(Der Pro-Account würde im Normalfall ebenso viel kosten wie Mentimeter.)
Die didaktischen Fragestellungen sind für Mentimeter und Wooclap die gleichen, auch die Einsatzmöglichkeiten sind ähnlich.
Wooclap bietet gegenüber Mentimeter dann allerdings doch auch ein paar inhaltliche Vorteile:
- Die Software steht komplett auf Deutsch zur Verfügung und bietet eine (nach kurzer Einarbeitung) intuitiv bedienbare Oberfläche. Auch für die Schülerinnen und Schüler ist die Bedienoberfläche Deutsch, was gerade in unteren Klassen die Arbeit durchaus erleichtert.
- Wooclap ist weniger ein Quiz- oder Umfragen-Tool als ein Präsentationsprogramm mit Feedback- und Quiz-Elementen und kommt damit einem Audience-Response-System wie “ARSnova”, “PINGO” oder “tweedback” nahe, wie sie in der digitalen Hochschul-Lehre zu finden sind.
Daher fehlen auch einige Features der reinen Quiz-Tools wie z.B. die Anzeige der Teilnehmer mit richtigen oder falschen Antworten oder die individuelle Vergabe von Punkten für (auch schnellere) Antworten. - Die Freigabe-Codes zur Teilnahme sind unbegrenzt gültig (bei Mentimeter sind 2 Tage voreingestellt und 14 Tage das Maximum).
- Aufgrund von Präsentationen als Grundlage lässt sich Wooclap hervorragend auch im Distanzunterricht einsetzen und ermöglicht so in einem asynchronen Setting Instruktions- und Überprüfungsphasen.
Didaktische Fragestellungen
Eine Abgrenzung zu Kahoot! und Plickers
Die didaktische Kritik an Apps wie Kahoot! oder Plickers ist inzwischen hinlänglich bekannt: Derartige Tools suggerieren, dass nur eine Antwortmöglichkeit die richtige ist und diese gewusst (oder oft genug nur erraten) werden muss.
Für alternative Lösungen oder gar neue Lösungswege lassen derartige Tools keinen Raum.
Sie sind an den Stellen im Unterricht eine Möglichkeit, an denen es um deklaratives Wissen geht und der Stoff sich eindeutig mit Multiple-Choice-Fragen erfassen lässt, zum Beispiel bei Mathe-Rätseln oder Vokabel-Abfragen.
Aber auch in diesen Einsatzgebieten sind die Grenzen eng gesteckt.
Ein Beispiel: Bei einer Frage wie “Was heißt Erfolg auf Englisch?” stößt ein Multiple-Choice-Quiz an seine Grenzen und ermöglicht eben nicht die für Sprachenlerner gewinnbringende Diskussion um den feinen Unterschied zwischen “Success” und “Achievement”.
Bei mathematischen Fragen wiederum sollte von den Ausnahmen auswendig gelernter Zahlenreihen abgesehen weniger das Ergebnis – das sich im Zweifelsfall ja auch raten lässt – als der dahin führende Rechenweg von Interesse sein. Eben der lässt sich aber in Quizform nicht erfragen.
Gänzlich kritisch wird es, wenn wie bei Kahoot! die Fragen unter Zeitdruck beantwortet werden müssen und schnellere Antworten mehr Punkte bringen.
Spätestens dann verlassen sich große Teile der Lerngruppe gänzlich auf den Zufall (der bei immer nur drei falschen Antwortmöglichkeiten ja gar nicht so schlecht aussieht) oder raten.
Der für einen Lernprozess erforderliche Denkvorgang wird durch diese Form des Fragens nicht nur nicht ermöglicht, sondern sogar eher verhindert.
Wer aber nicht gänzlich auf Quizfragen zur Auflockerung oder zur unterhaltsamen Überprüfung verzichten mag, findet sowohl in Mentimeter als auch in Wooclap die Möglichkeit, Multiple-Choice-Tests zu erstellen.
Der Vorteil gegenüber Kahoot! und Plickers ist aber, dass hier auch offene Fragen möglich sind, bei denen die Schülerinnen und Schüler die Antwort selber eingeben müssen. Für Sprachunterricht eine Minimalanforderung.
Didaktisches Potenzial von Wooclap (und Mentimeter)
Wooclap (Mentimeter kann im Folgenden mitgedacht werden) ermöglicht neben Quizfragen zur Lernstands-Überprüfung vor allem das Aggregieren von Schülermeinungen und ‑wissen.
So könnten Schülerinnen und Schüler beispielsweise Lese-Erwartungen an einen literarischen Text individuell äußern, aber in der frontalen Präsentation sammeln und sichtbar machen.
Meinungsäußerungen zu Textstellen können bewertet oder in ein Ranking gebracht werden, bilden in ihrer Gesamtheit das Leseverständnis der Lerngruppe ab und können anschließend gemeinsam reflektiert werden.
Schülerinnen und Schüler können Feedback zu Unterrichtsthemen geben und Sprechanlässe geschaffen werden, indem die anonym erfassten individuellen Beiträge sichtbar gemacht und dann vertieft werden.
Wortwolken ermöglichen es, auf einfache Weise unter anderem Wortschatzarbeit zu betreiben, Vorwissen zu erfragen oder ein Brainstorming anzuregen.
Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und werden im einzelnen in den folgenden Lektionen sichtbar.
Gemeinsam ist aber allen, dass es nicht darum geht, die eine korrekte Antwort zu finden, sondern das Wissen der Mitlernenden sichtbar zu machen und es den Schülerinnen und Schülern so zu ermöglichen, ihre Wahrnehmung mit der der anderen in einen Vergleich zu setzen und so zu erweitern.
Im Kern geht es darum, die Schülerinnen und Schüler zu aktiven Mitgestaltern des Unterrichts zu machen.
Features von Wooclap
Wooclap bietet insgesamt 16 unterschiedliche Abfrage- und Folienformate; dabei sind die einzelnen Abfragen mit wenigen Klicks erstellt und machen schon in kurzer Zeit abwechslungsreiche Umfragen möglich:
Wer auf das Tempo von Kahoot! nicht verzichten möchte, hat bei jeder Frage die Möglichkeit, einen Timer zu stellen.
Ebenso kann bei den meisten Fragen eingestellt werden, ob die Antworteingaben sofort sichtbar sein sollen, oder erst vom Präsentierenden freigegeben werden müssen. Letzteres bietet sich an, um die Schülerinnen und Schüler nicht durch bereits gegebene Antworten zu beeinflussen.
Was nicht geht:
Auch bei eingestelltem Timer: Mehr Punkte für schnellere Antworten (wie bei Kahoot! und auch bei Mentimeter möglich) gibt es nicht.
Und es ist auch nicht möglich (wie bei Plickers), die Namen der Teilnehmer zu sehen, die noch nicht geantwortet haben.
Ein Kurzquiz mit Wooclap
Wenn du Wooclap wie Kahoot!, Plickers oder auch Mentimeter nur zur Erstellung eines Quizzes als Lernzielkontrolle nutzen möchtest, kannst du in wenigen Minuten ein Event mit einfachen Quizfragen anlegen:
Mit nur minimal mehr Aufwand lassen sich die Ergebnisse eines Quizzes sogar den Teilnehmern zuordnen und herunterladen:
Brainstorming und Umfragen
Um Wooclap nicht nur als Quiz-Tool zur Wissensabfrage zu nutzen, sondern auch in einem eher konstruktivistischen Sinne in den Unterricht einzubinden, bieten sich Wortwolke, Brainstorming, Umfragen oder Rankings an.
Die Wortwolke
Eine Wortwolke ermöglicht Ideensammlungen, aber auch zum Beispiel Wortschatzarbeit im Deutschunterricht, oder die Sammlung bestimmter Begriffe zu einer literarischen Figur oder einem vielleicht naturwissenschaftlichen Sachverhalt.
Die folgende Wortwolke könnte als Ergebnis einer Abfrage zu einer literarischen Figur zustandegekommen sein.
Häufiger genannte Begriffe werden größer dargestellt und bieten einen ersten Gesprächsanlass.
Auch fehlerhafte Nennungen wie hier das Nomen “Raucher” können aufgegriffen und thematisiert werden, zeigt sich doch hier entweder ein falsches Verständnis der Wortarten oder ein anderes Phänomen.
Eine Haken ist, dass Umlaute nicht abgebildet werden, sodass “dünn” und “müde” als “dunn” und “mude” präsentiert werden.
Brainstorming
Wooclap bietet neben der Wortwolke, die am besten mit einzelnen Wörtern funktioniert, auch noch die Funktion eines Kategorien-basierten Brainstormings oder Begriffssammlung.
Ein Beispiel: Für ein Experiment sollen die Schülerinnen und Schüler die benötigten Zutaten, getrennt nach Chemikalien, Gegenständen und Sicherheitsausrüstung aufzählen.
Die Umfrage
Das Umfrage-Feature von Wooclap ermöglicht simple Befragungen, deren Ergebnisse entweder als Balkendiagramm oder als Wortwolke dargestellt werden können. Das eigentlich übliche Säulendiagramm ist leider nicht dabei.
Auch hier kann eingestellt werden, dass die Teilnehmer mehrere Optionen auswählen können, sodass auch für reine Abstimmungen Varianten wie “Ja – Nein – Wenn es sein muss” möglich sind.
Rankings
Um Rankings zu erstellen, bieten sich die Features “Rating”, “Sortierung” und “Priorisierung an.
Bei der Rating-Aufgabe müssen die Schülerinnen und Schüler einer oder mehreren Aussagen auf einer Skala von 1 bis maximal 10 zustimmen. Dies entspricht dem ihnen bekannten Sterne-Ranking im Internet.
Dies lässt sich gut für Feedback-Fragen zum Stundenende nutzen.
Bei der Priorisierung können die Schülerinnen und Schüler insgesamt 100 Punkte für eine vorgegebene Anzahl von Aussagen vergeben. Auf diese Weise müssen sie sich zuerst über den Grad ihrer Zustimmung bei gleichzeitiger Abwägung gegenüber anderen Optionen klar werden; in der Ergebnis-Darstellung zeigt sich dann der aggregierte Zustimmungswert der gesamten Lerngruppe.
Bei der Sortierung vergeben die Schülerinnen und Schüler keine Punkte für die Aussagen, sondern bringen diese nach Wichtigkeit oder Zustimmung in eine Reihenfolge.
PowerPoint und Keynote in Wooclap
Erst im Zusammenspiel mit einer Unterrichts-Präsentation spielt Wooclap das Potenzial der Abfrageformate richtig aus und ermöglicht gleichermaßen Präsenz- und Distanzunterricht.
Nun dient Wooclap als Präsentationstool, um zum Beispiel in einer Einführungsphase die neuen Inhalte zu vermitteln und die Schülerinnen und Schüler durch direkte Nachfragen zu aktivieren und zu beteiligen.
Die Abfrageformate dienen in diesem Zusammenhang gleichermaßen der Überprüfung und Festigung des Gelernten, als auch dem Erfassen von Schülermeinungen oder der direkten Wissensanwendung.
Die Vorgehensweise ist hier eine etwas andere:
- Zuerst erstellst du eine Präsentation, um darin die neuen (oder wiederholte) Inhalte vorzuführen.
Wooclap kann PowerPoint- oder Keynote-Präsentationen importieren.
(Das Zusammenspiel von Wooclap und Google Slides wird in der nächsten Lektion erklärt.) - In Wooclap erstellst du dann ein neues Event und entwickelst darin passende Fragen zu den Inhalten deiner Präsentation.
Achte darauf, dass du in der Präsentation passende Übergänge einbaust, um die Fragen später ansprechend einsetzen zu können.
Die Fragen befinden sich später zwischen den einzelnen Folien deiner Präsentation, du musst also ggf. Inhalte auf zwei Folien aufteilen, wenn du Zwischenfragen stellen möchtest. - Wenn du sicher bist, dass der Inhalt deiner Präsentation und die entwickelten Fragen zueinander passen, lädst du die Präsentation in Wooclap hoch.
- Im Anschluss daran kannst du deine Fragen zwischen die einzelnen Folien der Präsentation einschieben. Dabei lassen sich beliebig viele Frage-Folien einfügen.
An dieser Stelle rächt es sich, wenn du bei Schritt 2 nicht gut überlegt hast. Deine Präsentation wird nämlich nach dem Hochladen konvertiert und kann anschließend nicht mehr inhaltlich bearbeitet werden.
Passen also jetzt deine Fragen nicht, musst du die entsprechend angepasste Präsentation komplett neu hochladen und alle Fragen neu zuordnen.
Es ist allerdings möglich, die importierten Folien zu verschieben und untereinander zu tauschen.
Alternativ kannst du in Wooclap auch einzelne Folien deiner Präsentation löschen.
Ein Tipp: Du kannst in Wooclap mehrere Präsentationen hochladen, die dann innerhalb des Events nacheinander abgespielt werden können. Dies ermöglicht z.B. Präsentations-Vorlagen für einzelne Unterrichtsphasen oder die Fortsetzung einer Präsentation nach einer nachträglich gelöschten Folie, ohne alles neu machen zu müssen.
Aber das Ergebnis ist die Mühe wert.
Du hast jetzt eine Präsentation mit deinen Unterrichtsinhalten, die du im Klassenraum an die Wand werfen kannst, während sie gleichzeitig auf den Endgeräten der Schülerinnen und Schüler zu sehen ist.
Bei einer Fragen-Folie steht die Frage zur Beantwortung auf den Handys oder Tablets der Schülerinnen und Schüler, in der Präsentation vorne sind die gesammelten Antworten zu sehen.
Je nach gestellter Frage oder richtigen oder missglückten Antworten kann die Präsentation dann unterbrochen und der Inhalt besprochen und vertieft werden.
Google-Slides in Wooclap
Eine Alternative zu PowerPoint- und Keynote-Präsentationen können in Wooclap-eingebundene Google-Präsentationen sein.
Hierzu wird einfach der Link zur Google-Präsentation in Wooclap kopiert. (Achtung: Nicht der Freigabe-Link, sondern der Veröffentlichungs-Link ist hier erforderlich!)
Diese Präsentationen haben einen Vorteil, der allerdings gleichzeitig ihr Nachteil ist:
Der Vorteil:
Google-Präsentationen werden als dynamische Präsentation eingebunden, die also im Hintergrund verändert werden können.
Jede Überarbeitung der Folien in Google wird in der Ansicht in Wooclap übernommen. Damit entfällt der komplette Neu-Import einer Präsentation, wenn man an ihrem Inhalt nachträglich etwas verändert hat.
Der Nachteil:
Aus diesem Grund können keine Fragefolien in die Präsentation eingefügt werden (da ihre Position ja nicht fix wäre), sondern können nur an die Präsentation angefügt oder ihr vorangestellt werden.
Die Lösung(en):
Eine mögliche Lösung ist es, mit mehreren Teilpräsentationen zu arbeiten, die nacheinander gezeigt werden. Jeweils dazwischen könnten dann Fragefolien eingefügt werden. Damit ist dann aber der Aufwand wieder ähnlich hoch und nicht viel gewonnen.
Die andere Lösung wäre die Installation eines Wooclap-Add-Ons, das es für Firefox und Chrome gibt.
Damit können dann vorher erstellte Fragefolien aus Wooclap direkt in die Google-Präsentation eingefügt werden, also der umgekehrte Weg.
Am Ende wird auch nur die Google-Präsentation mit den eingefügten Wooclap-Fragen präsentiert.
(Im Unterrichtseinsatz allerdings hat diese Vorgehensweise bei mir nicht immer zuverlässig funktioniert, oder hatte lange Wartezeiten beim Laden der Frage-Folien. Die Präsentation importierter PowerPoints hingegen lief bislang reibungslos.)
Wooclap im Präsenzunterricht
Für den Einsatz im Präsenzunterricht benötigst du eine Präsentationsfläche (interaktives Whiteboard oder Beamer) mit Internetzugang, wo du deine Wooclap-Präsentation aufrufst.
Die Schülerinnen und Schüler benötigen irgendeine Form von Endgeräten, wobei hier vom Smartphone über das Tablet bis zum Laptop alles denkbar wäre.
Und: Alle müssen ins WLAN kommen.
Wenn das alles gegeben ist, kannst du vorne deine Präsentation starten, die deine Schülerinnen und Schüler auf ihren Bildschirmen mitverfolgen können.
Parallel dazu kannst du oben links eine Nachrichten-Pinnwand aktivieren, über die die Schülerinnen und Schüler jederzeit Zwischenfragen stellen können. (Allerdings erscheint mir das im Präsenzunterricht in einem Klassenzimmer nicht wirklich erforderlich, anders als vielleicht in einem großen Hörsaal.)
Es ist zu empfehlen, während einer Präsenzveranstaltung die Einstellung “Folien auf Teilnehmergeräten in Echtzeit anzeigen” zu deaktivieren.
Damit werden auf den Schülergeräten nur die Frage-Folien angezeigt. Die restliche Präsentation müssen sie auf der Leinwand verfolgen und können das Handy solange aus der Hand legen.
Wooclap im Distanzunterricht
Wooclap hat zwar eine Funktion, die unter “Teilnehmer-Tempo” vorsieht, dass man Fragen und auch Dateien bereitstellt, aber eigentlich ist dies überflüssig.
Zur Dateiaustausch hat vermutlich jede Schule inzwischen ein Cloud-System, und um ausschließlich Fragen bereitzustellen, ist Wooclap zu schade. Zumal Fragen ohne einen Rahmen aus Instruktionen und Informationen ja wenig nutzen.
Der einfachste Weg, um abwesende Schülerinnen und Schüler teilhaben zu lassen, ist, die Präsentation so einzustellen, dass die Teilnehmer die Folien selber weiterschalten können.
Dies ist möglich bei Events, die eine Präsentation beinhalten, und wird über “Weitere Einstellungen” eingerichtet. Die Schülerinnen und Schüler erhalten dann den Link, der rechts oben auf der Seite zu finden ist:
Alternativ können sie auch einfach zur Seite wooclap.com gehen und dort den fettgedruckten Code aus dem Link eingeben.
Die einzelnen Folien können weitergeschaltet und Fragen ggf. auch übersprungen werden.
Auf diese Weise erhalten abwesende Teilnehmer die gleichen Instruktions- und Fragefolien wie anwesende, und es lassen sich zum Beispiel im Hybrid-Unterricht in einer Präsentation die Ergebnisse beider Teilgruppen (Präsenz und Distanz) sammeln.
Interessant wird dieses Szenario, wenn die Gruppe der Schülerinnen und Schüler im Distanzunterricht der Präsenz-Gruppe um einen Tag voraus ist und die Folien bereits gefüllt hat. Diese Ergebnisse können dann durch die Ergebnisse der zweiten Gruppe ergänzt und in der Gesamtheit direkt besprochen werden.
In diesem Szenario kann auch die aktivierte Nachrichten-Pinnwand nützlich sein. So lassen sich Fragen der Schülerinnen und Schüler im Distanzunterricht praktisch sammeln und für alle sichtbar machen.
Wooclap bietet noch einen netten Vorteil für den Einsatz im Distanzunterricht: Es ist möglich, Video- und Audiodateien in ein Event einzubinden, die an der vorgesehenen Stelle von den Schülerinnen und Schülern direkt innerhalb der Präsentation angesehen werden können.
Dies erweitert die Instruktionsmöglichkeiten im Distanzunterricht, und mittels direkt angeschlossener Fragefolien können die Informationen aus dem Video spielerisch abgefragt werden.
Wichtig ist hierbei für den Distanzunterricht die Aktivierung der Einstellung “Auf den Geräten der Teilnehmer abspielen”.
In der Präsenzphase sollte diese deaktiviert bleiben, da andernfalls das zwanzigfache Abspielen des Videos unnötig WLAN-Bandbreite kostet.
Fazit: ein für mich würdiger Ersatz für Mentimeter & Co.