Wenn hier in Kürze das neue Schuljahr beginnt, wird sich einiges für mich ändern.
Meine langjährige Team-Teaching-Kollegin hat die Schule verlassen und ich werde mich in zwei Deutschklassen an neue Partner gewöhnen müssen. Eingespielte Routinen werden hinterfragt und manches über Bord geworfen und erneuert werden, was natürlich auch sein Gutes hat.
Trotzdem ist mir der Abschied nicht leichtgefallen, denn Unterrichtspartner, bei denen die persönliche Chemie, pädagogische Ansichten und unterrichtliche Ziele so übereinstimmen, sind meiner Erfahrung nach selten und ein großes Glück.
Ebenso hat schon bereits vor den Ferien der bisherige Schulleiter die Schule gewechselt und für einiges Stühlerücken gesorgt.
Nach zehn Jahren als didaktischer Leiter habe ich in diesem Sommer mein Büro geräumt und Platz für meine Nachfolgerin gemacht, die im neuen Jahr meine Aufgaben vorerst kommissarisch übernehmen wird. Noch ein Abschied, der nicht leichtgefallen ist.
Aber schon beim Aussortieren alter Akten und dann bei den ersten Übergabegesprächen habe ich gemerkt, dass es Zeit ist. Spätestens seit Corona habe ich die Aufgaben dieser Stelle nicht mehr so ausgefüllt, wie es sein sollte, und die Kollegin wird frischen Wind und frische Ideen bringen!
Ich selbst bin ein Büro um die Ecke gezogen und haben dort „Kommissarische stellvertretende Schulleitung” an der Tür stehen, während der bisherige Konrektor die kommissarische Leitung übernehmen wird.
Und auch das ist vermutlich nur ein Übergang, denn ganz am Ende des Schuljahres habe ich dann doch meinen Hut für die Nachfolge des Schulleiters in den Ring geworfen.
Ein komplett kommissarisch besetztes Schulleitungsteam ist keine gute Lösung für einen längeren Zeitraum; ich denke dabei immer an „möbliertes Wohnen auf Zeit” – man lüftet, wischt Staub und stellt das eine oder andere Dekostück um, aber die großen Möbel bleiben stehen, bis irgendwann jemand kommt, der die Wohnung übernimmt und die großen Entscheidungen treffen kann.
Da ich aber durchaus eine Vorstellung davon im Kopf habe, wie ich Schule leiten und mit meinem Kollegium weiterentwickeln würde, erscheint es mir nur konsequent, tatsächlich diesen Schritt zu wagen und mich dieser Herausforderung voll und ganz zu widmen.
Ob dann im Herbst alles so klappt, wie gewünscht, wird sich zeigen, aber ein Zurück gibt es nach den begonnenen Veränderungen wohl nicht mehr.