Habe diesen Fragebogen bei Jens Scholz entdeckt und experimentiere ja gerne auf diesem Blog mit solchen Fundstücken herum, auch wenn vieles davon Eintagsfliege geblieben ist. (Das hier wäre dann aber immerhin eine Einjahresfliege.)
Zugenommen oder abgenommen? Ich fürchte, zum Jahresende wieder zugenommen. Ich bin Frust-Nascher, der an schlechten Tagen abends schwer Halt vor Chips machen kann. Und schlechte oder zumindest anstrengende und frustrierende Tage gab’s leider zu viele dieses Jahr.
Haare länger oder kürzer? Am Ende wieder gleich kurz wie in den letzten Jahren, nur insgesamt immer weniger. Aus der Not eine Tugend machen nennt man das wohl.
Mehr bewegt oder weniger? Weniger, und das muss sich dringend ändern.
Der hirnrissigste Plan? Och, wirklich hirnrissige Pläne habe ich wohl noch nie geschmiedet. Dicht dran war ich in diesem Jahr mit einer Bewerbung auf eine Stelle in einem neuen Projekt im Kultusministerium. Trotz guter Chancen (das war zumindest der vermittelte Eindruck) habe ich dann das Vorstellungsgespräch doch abgesagt. Da es beim gleichen Gehalt geblieben wäre, waren Fahrtweg und Fahrtkosten und die deutlich weniger flexible Arbeitszeit dann doch zu gewichtig auf der Contra-Seite.
Aber so hundertprozentig bin ich mir doch nicht sicher, was hirnrissiger war: Bewerbung oder Rückzug.
Die gefährlichste Unternehmung? Die Zeiten für gefährliche Unternehmungen sind seit ein paar Jahren vorbei, in diesem Jahr wären es dann wohl Einkaufen und Menschen treffen überhaupt.
Das leckerste Essen? Mit dem Sohn ein neues Bolognese-Rezept entdeckt, das vermutlich für immer den ersten Platz unter den Saucen halten wird. Aber eigentlich ist jedes in Gemeinschaft lieber Menschen entstandene Gericht eine Besonderheit. Irgendwie bleibt etwas vom Erlebnis der Zubereitung anhaften und schmeckt durch.
Das beeindruckendste Buch? „Verqueres Denken: Gefährliche Weltbilder in alternativen Milieus“ von Andres Speit.
Das enttäuschendste Buch? „Palast der Stille“ von Hansjörg Schertenleib. Ich habe danach vorsichtshalber noch zwei Bücher von ihm gelesen, und naja, vielleicht passen wir einfach nicht zusammen.
Der ergreifendste Film? „The Father“ mit Anthony Hopkins. Wobei „ergreifend“ bei mir nicht viel heißen will, ich habe auch am Ende von „James Bond“ geheult.
Die beste Musik? Ich höre ja kaum Musik, aber in diesem Jahr lief im Auto „Hooverphonic live at Koningin Elisabethzaal 2012“ rauf und runter.
2021 zum ersten Mal getan? Mit einer Kollegin Freundin einen Podcast gestartet. Eigentlich nur für den Unterricht gedacht, darf nächstes Jahr gerne mehr daraus werden.
2021 nach langer Zeit wieder getan? Meditiert.
2021 zum letzten Mal getan? Instagram und Twitter genutzt. Inzwischen sind auch die letzten Accounts gelöscht und ich bin raus aus allen Social-Media-Apps. Ich will auch niemanden überzeugen, es mir nachzutun, es geht mir bloß einfach besser ohne.
Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können? 1. Corona (ach was!)
2. Klicks‑, Leser- und Zuschauer-generierende Schlagzeilen und Berichtserstattungen über Minderheiten-Meinungen und ‑Taten. Ich würde mich freuen, einmal zu lesen „1,84 Millionen Hamburger gemütlich zuhause geblieben“ anstatt „10.000 Demonstrierende halten Hamburger Polizei in Atem“. Oder so ähnlich, das Prinzip ist aber klar, oder?
3. Gedanken ans Älterwerden und Sorge um die Altgewordenen.
2021 in einem Wort? Anstrengend.