#Als­Schul­lei­ter­durch­sJahr – KW 50

Mon­tag
Am frü­hen Mor­gen gab es erst ein­mal eine schul­frem­de Schü­le­rin zu suchen, die „mal vor­bei­schau­en” woll­te. Zu ihrer Schu­le wol­le sie nicht mehr.
Trotz der Ansa­ge, dass es so leicht nicht sei, hat sie dann aber den Weg zur Bus­hal­te­stel­le mehr­fach nicht gefun­den und geis­ter­te den hal­ben Vor­mit­tag irgend­wo auf dem Gelän­de her­um.
Ein Anruf bei der eigent­li­chen Schu­le ergab dann, dass sie nicht nur dort, son­dern auch daheim bereits län­ger ver­misst wur­de.
Heu­te war offen­sicht­lich Besuchs­tag: Kurz dar­auf tauch­ten zwei ehe­ma­li­ge Schü­ler auf, denen nach einem Aus­flug von der berufs­bil­den­den Schu­le zu uns war …

Zwi­schen den Fahn­dungs-Ein­sät­zen Papier­kram für die nach­mit­täg­li­che Ord­nungs­maß­nah­men­kon­fe­renz vor­be­rei­tet, ein paar Mails abge­ar­bei­tet und ein paar To-dos ver­scho­ben. (Sie zu erle­di­gen war nicht drin.)

Mit­ten­drin dann eine über­ra­schen­de Auf­sicht einer 9. Klas­se, nach­dem eini­ge Kol­le­gen Stun­den getauscht hat­ten, lei­der ohne ande­re dar­über zu informieren.

Der eige­ne Unter­richt in der 10. war heu­te über­ra­schend leben­dig – das neue The­ma „Umwelt und Wirt­schaft” liegt ihnen anschei­nend mehr.

Am Nach­mit­tag dann eine Pre­miè­re: Die ers­te Ord­nungs­maß­nah­men­kon­fe­renz nur aus Anlass fort­ge­setz­ter Unter­richts­stö­run­gen.
Bis dann so die Beschei­de für alle fer­tig waren, war es auch 16:45 Uhr.


Diens­tag
Früh­mor­gens die Nach­richt, dass eine der bei­den Sekre­tä­rin­nen erkrankt ist, also etwas frü­her zur Schu­le, um die Schü­ler­lot­sen auszustatten.

Ein als unan­ge­nehm erwar­te­tes Gespräch um 08:00 Uhr, das sich dann als äußerst kurz und nett erwies.

Dafür im Anschluss uner­war­tet unan­ge­neh­men Papier­kram, nach­dem ich im Sep­tem­ber in Unkennt­nis eines Para­gra­fen eine wich­ti­ge Mel­dung an die Behör­de ver­säumt habe. Mal sehen, ob da noch was nach­kommt – wie live and learn.
(Wie­der eine kur­ze Tira­de über die Schulleiter-„Qualifizierung”, in der sol­che Din­ge nicht behan­delt wurden.)

Eine Pau­sen­auf­sicht für eine Kol­le­gin über­nom­men, die Geburts­tag hat. Dafür hat sie mir ein Stück vom Kuchen ins Büro vor­bei­ge­bracht – win-win-Situation.

Und wann immer ein wenig Luft war (viel war’s nicht), durchs Schul­ge­bäu­de geschlen­dert und mir ange­schaut, wie die Weih­nachts-Türen-Chall­enge der Schü­ler­ver­tre­tung vor­an­geht.
Ich glau­be, es gibt bereits einen ers­ten Platz:

Um 16:00 Uhr dann noch ein Anmel­de­ge­spräch zu einem etwas kom­pli­zier­te­ren Fall,
18:00 Uhr dann Gesicht zei­gen beim Tref­fen der Wirt­schafts- und Tou­ris­mus-Gemein­schaft im Ort. Muss auch nicht wie­der sein.


Mitt­woch
In der ers­ten Stun­de rief die Schü­ler­ver­tre­tung für eine Akti­on zum Tag der Men­schen­rech­te auf den Schul­hof, sol­che spon­ta­nen Unter­bre­chun­gen des Arbeits­ta­ges sind mir die liebsten.

Danach die Prü­fung der Lehr­amts­an­wär­te­rin vor­ge­plant und zwi­schen Oster­fe­ri­en und Prak­ti­kums­zeit gequetscht.

Im Poli­tik­un­ter­richt der 10a gab‘s Muf­fins. Da ich in der Stun­de zwangs­wei­se doch einen etwas höhe­ren Sprech­an­teil hat­te, muss­te die Klas­se mich halt mibb vol­lem Mumb ertragen.

Eine net­te Pau­se auf dem Hof ver­bracht, um dann zu erfah­ren, dass der 12:00-Uhr-Termin nicht kommt. Die plötz­lich gewon­ne­ne Zeit in einen Espres­so inves­tiert und ein biss­chen Klein­kram erle­digt.
So geht es auch.

Nach­mit­tags dann das jähr­li­che Mit­ar­bei­ter­tref­fen mit den Schul­be­glei­tun­gen und deren Trä­ger. Wenn abge­se­hen von ein paar Ein­zel­fäl­len die größ­ten Pro­ble­me in den Klas­sen­raum getra­ge­ner Sand und unglei­che Haus­auf­ga­ben-Rege­lun­gen sind, läuft alles zu mei­ner Zufriedenheit.


Don­ners­tag
Am Vor­mit­tag eine Fort­bil­dung zum The­ma „Arbeits- und Gesund­heits­schutz” besucht, ein Bereich, in dem ich mich zwi­schen Gefähr­dungs­be­ur­tei­lun­gen und Betrieb­li­chem Wie­der­ein­glie­de­rungs­ma­nage­ment immer selbst leicht gefähr­det füh­le.
Die­se Fort­bil­dung war aber gleich­zei­tig die letz­te Ver­an­stal­tung der Schul­lei­ter-Qua­li­fi­zie­rung, was min­des­tens zeit­lich eine ech­te Erleich­te­rung darstellt.

In der gro­ßen Pau­se eine Klas­sen­kon­fe­renz, um über einen Antrag auf Schul­wech­sel zu befin­den. Woan­ders ist das Gras für man­che eben grüner.

Danach Klein­kram, ab 12:00 war das Sekre­ta­ri­at zu ver­tre­ten, was in die­sem Fall bedeu­te­te, gefühlt 52 mal den Toi­let­ten­schlüs­sel herauszugeben.

Über die Mit­tags­zeit ergab sich dann unge­plant ein län­ge­rer Aus­tausch im Schul­lei­tungs-Team zur Wie­der­ein­rich­tung der Schü­ler­fir­ma im kom­men­den Jahr. Die frü­he­re Lösung war unbe­frie­di­gend, die der­zei­ti­ge ist noch schlim­mer, aber mit Blick auf Fach­leis­tungs­kur­se, Abschlüs­se und Stun­den­ver­tei­lung ist eine gute Lösung nicht schnell gebas­telt. Mal wie­der: Wären wir schul­zweig­be­zo­gen, wär’s leichter.

Abends Weih­nachts­fei­er des Kol­le­gi­ums beim ört­li­chen Griechen.


Frei­tag
Ich weiß nicht, ob ich es löb­lich oder läs­tig fin­den soll, wenn krän­keln­de Kin­der mor­gens trotz­dem zu Schu­le geschickt wer­den. Den Gedan­ken dahin­ter ver­ste­he ich und habe es bei unse­rem Sohn bei Ver­dacht auf Schul-Unlust auch so gehal­ten, aber wenn Übel­keit oder Fie­ber deut­lich erkenn­bar sind, bedeu­tet das bloß mit Bus zur Schu­le, mit Mama direkt wie­der heim.
Jeden­falls saßen heu­te mor­gen gleich drei wahl­wei­se hus­ten­de oder spu­cken­de Schü­ler vorm Sana­to­ri­um Sekre­ta­ri­at.

Die sel­te­ne Ruhe am Frei­tag genutzt, um mich end­lich in Star­Mo­ney zu ver­tie – Pus­te­ku­chen!
Statt­des­sen meh­re­re Tele­fo­na­te mit dem Jugend­amt in ver­schie­de­nen Ange­le­gen­hei­ten und drei­mal „Kann ich kurz …?”.

Um 11:00 Uhr die äußerst sel­te­ne Ruhe am Frei­tag genutzt, um mich end­lich in Star­Mo­ney zu ver­tie­fen.
Immer­hin die erfor­der­li­chen Bar­kon­ten und Kate­go­rien ange­legt, um dann im nächs­ten Jahr die Haus­halts­über­wa­chungs­lis­te in Excel erset­zen zu kön­nen.
Aber der Umgang mit Regeln und Kas­sen­zei­chen kommt zurück auf den To-do-Haufen.

Um 12:30 Uhr dann ein Gespräch zur Stun­den­pla­nung nächs­tes Halb­jah mit vom Kol­le­gen mit­ge­brach­ten Kuchen.
Mit­ten­drin gro­ßes Gewim­mel vor der Tür, weil ein Rau­cher auf dem Klo ent­deckt wur­de – gera­de, dass die umste­hen­den Schü­ler und Kol­le­gen ihn nicht geteert und gefe­dert haben!

In der Ruhe – jetzt aber wirk­lich! – eines lee­ren Schul­ge­bäu­des dann noch die letz­ten Mails und jetzt ist auch gut!
Vie­les geschafft, man­ches davon sogar gut, zu vie­lem wie­der nicht gekom­men. Ich habe mir noch immer nicht alle Weih­nachts­tü­ren anse­hen können.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert