Montag
Heute gab es zuerst einen Unterrichtsbesuch, anschließend eine Stunde eigenen Unterricht. Beides nicht besonders inspirierend.
Ganz im Gegenteil zur anschließenden Videokonferenz mit der Schulentwicklungsberaterin und dem Referenten des fürs nächste Jahr geplanten Pädagogischen Tages.
Wenn der Tag auch nur halb so gut wird, wie die Planungen den Anschein erwecken, wird das ein spannender Impuls für unsere Schulentwicklung.
Jetzt muss ich nur noch fleißig rechnen, das Budget des nächsten Jahres plane und das Tagungshotel buchen.
Dienstag
Gleich früh am Morgen mit der Schulsozialpädagogin in den monatliche Jour fixe eingestiegen. Eigentlich wollten wir nur kurz, aber allein die dringendsten Absentismus-Fälle haben dann fast eine Stunde gefüllt.
Danach die vorletzte Videokonferenz zur Schulleiter-Qualifizierung, heute mit der Fachabteilung Arbeits- und Gesundheitsschutz. Mit dem Hinweis, dass man das Programm straffen, auf Gruppenarbeiten verzichten und so früher enden könne, hatten sie mich sofort gewonnen.
Damit habe ich auch heute pünktlich Schluss machen können, um zu meiner Mutter zu fahren.
Das allerdings habe ich später bereut, als ich von unterwegs telefonisch diverse Vorgänge klären sowie die Vertretung einer erkrankten Kollegin für eine abendliche Veranstaltung der Klasse regeln musste.
Manchmal ist echt der Wurm drin.
Mittwoch
Der Tag begann mit etlichen Telefonaten zu verschiedenen Angelegenheiten mit dem Schulträger und der Kreisverwaltung. Anschließend war ich mal wieder froh, als Landesbeamter und Schulleiter deutlich mehr Handlungsfreiheit zu haben, als die Mitarbeiter der Verwaltung. Ich kann noch anrufen, wen ich möchte, ohne vorher einen Vermerk einreichen zu müssen.
Als unerwartetes Ergebnis dieser Telefonate ergibt sich aber vielleicht die Chance auf ein Projekt mit den Landesforsten. So ein Stück Schulwald würde mich ja schon reizen …
Nachdem der Hausmeister und ich jetzt verschiedene optische Rauchmelder zum Einsatz gegen das Vapen auf den Schultoiletten durchgetestet haben, geben wir den Versuch jetzt auf, bevor der arme Mann lungenkrank wird.
Den Versuch war es wert: Die speziell für Vapes entwickelten Detektoren spielen preislich in einer ganz anderen Liga.
In der anschließenden Politikstunde habe ich mit meinem Tafelbild zu den Folgen terroristischer Anschläge alles auf eine Karte gesetzt, die die Klasse dann aber leider nicht ausgespielt hat. Anstelle eines induktiv entwickelten Ergebnisses gab es dann das Ganze als wenig inspirierenden Lehrervortrag.
Beim Jour fixe mit dem Gebäudemanagement gab es zum Jahresende hin nur noch ein paar Kleinigkeiten zu besprechen – wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Den Tagesabschluss bildete eine Ordnungsmaßnahmenkonferenz, die allen Beteiligten so schwer gefallen ist wie selten. Zwischen Erziehungsmittel und Suspendierung gab es nichts wirklich Passendes, das eine zu wenig, das andere zu viel.
Donnerstag
Den Termin-freien Vormittag habe ich der Kalkulation des Pädagogischen Tages in verschiedenen Tagungshotels gewidmet. Beeindruckende Summen für einen solchen Tag mit 50 Lehrkräften und wieder eine unerwartete Aufgabe.
Danach die Prognose für das nächste Schuljahr überarbeitet. Um Monate zu früh und mit viel Ungewissheit dabei, aber ich benötige halbwegs brauchbare Zahlen für eine Besprechung mit der Dezernentin zur langfristigen Personalplanung.
Und weil’s am Schreibtisch gerade so gut lief, noch schnell die Einladung zur nächsten DB rausgeschickt und die Schulvorstands-Sitzung im Januar vorbereitet. Immerhin habe ich gerade die Zahlen des Haushalts noch parat …
Nach der Mittagspause noch zwei kleinere Telefonate wegen möglicher Neuzugänge in einer auffällig ruhigen Schule, da heute krankheitsbedingt kein Ganztag stattfindet.
Freitag
Ein eigentlich leerer Tag laut Kalender, aber man soll den leeren Tag nicht vor dem Abend loben.
Um 07:15 Uhr war schon eine E‑Mail mit der dringenden Bitte um ein Gespräch im Postfach, die Mutter stand um 08:30 Uhr auch schon vor der Tür.
Danach riss es dann nicht mehr ab: Gespräche mit ins Büro „zitierten” Schülern, die eine Auffrischung der Schul- und grundlegenden Verhaltensregeln brauchten, eine ganze Reihe von „Hast-du-mal-eine-Minute”-Gesprächen, jedes begründet und wichtig, in der Summe trotzdem erschlagend.
Dazwischen noch drei Telefonate und am Ende des Vormittags noch immer ein voller Schreibtisch.
Inzwischen sind die wichtigsten Aufgaben erledigt oder auf den Weg gebracht und es ist 15:30 Uhr.
Eigentlich zieht es mich nach Hause, aber mit dem guten Vorsatz, keine (naja, nicht allzu viel) Arbeit mit ins Wochenende nehmen zu wollen, korrigiere ich jetzt noch die letzten Politik-Arbeiten.
Was für ein Zeitformen-Durcheinander in meinem Tagebuch!

