Montagmorgen jede Menge Klein- und Schreibkram.
Einiges will nicht in die Gänge kommen; Antworten auf Mails bleiben aus, aber vielleicht sind anderswo auch so viele erkrankt wie hier im Kollegium.
Anderes plane ich gefühlt ins Blaue, wie zum Beispiel eine größere Fortbildung mit Übernachtung, die ich aber nicht wirklich buchen kann, weil – siehe oben – wichtige Antworten noch ausstehen.
Nebenbei begonnen, Fördergelder für eine geplante Ausstellung in der Schule zu beantragen.
Hat man irgendwie auch nicht im Studium gehabt damals.
Unterricht in der 10a, so langsam wird es Zeit, das Thema internationale Sicherheit abzuschließen.
Mittendrin und immer wieder endlose Telefonversuche und E‑Mails, um im Jugendamt den richtigen Ansprechpartner in einer Angelegenheit zu finden, die eigentlich gar nicht so viel Zeit hat, wie hierbei verlorengeht.
Und als krönenden Abschluss den Tages dann noch eine Klassenkonferenz, nachdem jemand im Klassenraum (!) während des Unterrichts (!) gevapt hat. Immerhin war‘s demjenigen peinlich.
Dienstag gab es dann als inhaltlich passende Fortsetzung eine Ordnungsmaßnahmen-Konferenz für einen Fünftklässler vorzubereiten. Das gab‘s in dieser Klassenstufe auch noch nicht.
Da war der Unterrichtsbesuch beim Lehramts-Anwärter eine willkommene Abwechslung.
Danach aber habe ich es nach inzwischen drei Wochen endlich wieder geschafft, pünktlich rauszukommen, um mit meiner Mutter einkaufen zu gehen und Apothekenbesuche zu erledigen.
Mittwoch früh dann ein ausführliches Gespräch mit dem Bewerber der letzten Woche geführt, anschließend ein längeres Tun mit den Einstellungsunterlagen in mehrfacher Ausfertigung.
Die Gelegenheit für einen kleinen Spaziergang durch den Ort genutzt und zu Fuß das Mehrgenerationenhaus besucht, um dort mögliche gemeinsame Projekte zu besprechen.
Tolle, engagierte Leute dort, die für die Jugend im Ort etwas bewegen möchten.
Als Ergebnis hätte ich mich beinahe verplaudert, weshalb auf dem Rückweg aus dem Spaziergang ein ordentlicher Lauf wurde, um pünktlich im Unterricht der 10b zu sein.
Nachmittags versucht, zwei neue Erlasse zu lesen, aber irgendwie keine Ruhe gefunden.
Am Donnerstag die noch immer nicht durchgearbeiteten Erlasse beiseite geschoben und einige Telefonate mit Eltern geführt.
Spontan eine Klassenkonferenz für ein Erziehungsmittel zu einer Ordnungsmaßnahmenkonferenz umfunktioniert, was hier schneller geschrieben als im Büro getan ist: Der geplante Termin muss abgesagt, ein neuer mit korrekter Ladungsfrist gefunden werden. Anschließend müssen die Einladungen an Eltern, Schüler und die Konferenzmitglieder geschrieben werden. Und das alles ohne Missgeschicke, die später als Formfehler neue Arbeit machen könnten.
Da der Anlass nicht einer der üblichen ist, in einigen Handreichungen geblättert, dabei wieder überraschend neue Details gefunden und hausinterne Unterlagen angepasst.
Zwischendrin kam immer wieder jemand herein, der neues Papier mitbrachte, das gelesen, unterschrieben, abgeheftet oder sonstwie beachtet werden wollte.
Als dann der IT-Support an meinen Rechner wollte, um Buchhaltungssoftware für das Schulkonto zu installieren, habe ich den Anlass zur sofortigen Flucht genutzt und mich vorübergehend beim Stellvertreter versteckt.
Leider hat der IT-Mensch nach der Arbeit nur seine eigenen Unterlagen wieder mitgenommen und meine Papier nicht nur liegenlassen, sondern noch um ein 30-seitiges Handbuch zur Software aufgestockt.

Freitagmorgen nach einem Gespräch mit den Hausmeistern das Foyer für die Pausen und die Toiletten für den Unterricht gesperrt. Ich möchte wetten, wer in diesem Jahr die Begriffe „Schultoiletten“ und „vapen“ in einer Schulleiter-Runde fallen lässt, hat anschließend Stoff für ganze Romane. Je nach persönlicher Einstellung oder Tagesform im Genre Komödie oder Horror.
Mittendrin und nebenbei die Dienstbesprechung am Montag vorbereitet.
Die sonstige Vorgehensweise, die Informationen der Schulleitung mit der Einladung zu verschicken und auf der DB nur noch letzte Fragen zu klären, geht dieses Mal nicht auf; seit der Einladung ist die Liste auf das Doppelte angewachsen.
Eine Kollegin mit der Bekanntgabe ihrer dienstlichen Beurteilung glücklich gemacht – immerhin zwei angenehme Termine in dieser Woche – geht doch!
Als letztes noch ein Stündchen an der Buchhaltungs-Software herumgefummelt, das wird ein größeres Projekt, schätze ich. Wahrscheinlich habe ich mir mit dem depperten Vorsatz, alles richtig machen zu wollen, eine Menge unnötige Arbeit eingebrockt …


Vapen….ja.
Wobei hier mehr Zeit drauf geht, mit den Eltern über die Ordnungsmaßnahmen zu streiten. Bzw. sie ausführlich zu erläutern.
Die Detektoren habe ich mir auch präsentieren lassen, aber das ist schon recht teuer.
Also weiterhin Klos abschließen.
Schultoiletten scheinen in diesem Jahr ein Problem von Schleswig-Holstein bis Bayern. Aber schön zu hören, dass es nicht nur einem selbst so geht, man kann das ja niemandem außerhalb von Schule mehr erzählen; glaubt einem ja keiner!