Montag mehrere längere Gespräche mit meinem Stellvertreter über den aktuellen und sich abzeichnenden Krankenstand und unsere Möglichkeiten eines Ausgleichs. Bin froh, an einer weiterführenden Schule schlimmstenfalls auch mal den dritten Block ausfallen lassen zu können. Am Ende erzeugen Plusstunden vertretender Lehrkräfte auch nur wieder Ausfall an anderer Stelle.
Eine Doppelstunde Politik in der 10. Die Klasse ist noch immer bemerkenswert desinteressiert.
Zum ersten Mal in diesem Schuljahr auf der Dienstbesprechung nur noch den organisatorischen Teil übernommen, der inhaltliche Schwerpunkt dieser und der nächsten DBs gehört der didaktische Leitung. Vermutlich für alle Beteiligten sehr angenehm, wenn mal jemand anderes redet.
Nachmittags dann ein befürchtet unangenehmes Elterngespräch, dass schlussendlich überraschend nett geendet hat. Der vorangegangene Mailverkehr hätte das nicht erwarten lassen.
Der auch anwesenden Klassenleitung bin ich vermutlich zu zahm gewesen, aber bislang bin ich mit dem Stil ganz gut gefahren.
Dienstagmorgen Unterrichtsbesichtigung anlässlich einer Bewährungsfeststellung. Eine schöne Stunde, nachdem die Kollegin ihre anfängliche Aufregung abgelegt hat.
Habe seit der Absprache des Besichtigungs-Termin deutlich zu machen versucht, dass für mich die Bewährung nach drei Jahren am wenigsten von zwei gezeigten Stunden abhängt, aber in manchen Fällen weckt ein Unterrichtsbesuch anscheinend unglückliche Erinnerungen an den Vorbereitungsdienst.
Wieder einer dieser Momente, in denen die veränderte Rolle und Perspektive bewusst wird.
Schreibkram für den Rest des Vormittags.
Diesen Dienstag länger im Büro geblieben und den Beurteilungsbeitrag für eine Kollegin fertiggestellt, die sich an einer benachbarten Grundschule auch der Herausforderung Schulleitung stellen will.
Ähnlich wie bei der morgendlichen Bewährungsfeststellung das etwas befremdliche Gefühl, dass ich mindestens zwei Drittel der Zeit, über die ich nun urteilen soll, noch gar nicht in der Position war, das zu tun.
Am Mittwoch erstmalig Rauhreif auf dem Dach des Gartenschuppens. Das Handy sagt 2° Celsius, die Hände am Fahrradlenker sagen etwas nicht zitierfähiges.
Zu Unterrichtsbeginn kurzzeitig Stress, weil ich vergessen hatte, dass auch die Kollegiumslizenzen der Schulbücher am 30.09. abgelaufen sind und wir schon Oktober haben. Glücklicherweise ein 10-Minuten-Problem, da die online bestellten Lizenzen nur zwei Minuten später schon aktiviert sind.
Nicht geglückt: In diesen zehn Minuten die Entscheidung zu treffen, ob es besser ist, erneut Jahreslizenzen zu kaufen oder in Dauerlizenzen zu investieren. Die Rechnung hängt auch davon ab, ob die Fachkonferenzen in den kommenden sechs Jahren das Buch wechseln werden.
Im zweiten Block Politikunterricht in der anderen 10. Gleiches Thema, aber ganz andere Fragen und Unterrichtsgespräche.
Anschließend den guten Lauf vom Morgen fortgesetzt und einen Elternbrief mit dem falschen Betreff verschickt. Wäre kein Problem, wenn es nicht ein digitaler Brief an die gesamte Schulelternschaft gewesen wäre. Und da predigt man den Schülern immer: kein copy & paste …
Mittags monatlicher Jour fixe mit dem Gebäudemanagement. Auch da ist die schwierige Haushaltslage Thema, aber immerhin sind die wichtigsten Großprojekte rechtzeitig angeschoben. Aber einen neuen Schulhof gibt’s wohl die nächsten Jahre doch nicht.
Am Nachmittag noch eine Fachkonferenz Politik, dann ein weiteres Elterngespräch.
Anderthalb Stunden mit insgesamt 9 Teilnehmern, nur um am Ende festzustellen, dass die schulischen Mittel eigentlich ausgeschöpft sind und trotz besten Willens aller Beteiligten Inklusion an ihre Grenzen kommen kann.
Frage mich, wie man vorab erkennen könnte, mit welchen Gesprächen man die Klassenleitungen tatsächlich belasten muss.
Donnerstag plötzlich unerwartet ruhig.
Im Laufe des Vormittags leeren sich langsam die Inbox des Mailprogramms und die To-do-Liste.
Durch einen glücklichen Zufall die Möglichkeit, bei zwei Stellen einen Zuschuss zum Geschichtsprojekt der 10. Klassen in Bergen-Belsen beantragen zu können. Nur kurze Zeit danach schon die Zusagen erhalten.
Zeit für Gedanken und einen Espresso.

Mittags leert sich die Schule vor dem langen Wochenende in Hochgeschwindigkeit. Hätte ich den Feiertag nicht vergessen, hätte ich wohl keinen Gesprächstermin um 15:30 Uhr angenommen.
In der Wartezeit die To-do-Liste endgültig geleert und schon gleich wieder für die kommende Woche gefüllt.
Das letzte Elterngespräch der Woche zu einem ganz anderen Thema in sehr netter Atmosphäre.
