#Als­Schul­lei­ter­durch­sJahr – KW 35

Dies war eine von den Wochen, in denen für ein gelös­tes Pro­blem zwei neue auf­tauch­ten und am Ende das Gefühl bleibt, immer nur hin­ter­her­ge­lau­fen zu sein und hin­ter­her­ge­dacht zu haben.

Der Mon­tag war noch recht ruhig. Am Vor­mit­tag wie­der Poli­tik in einer 10., am Nach­mit­tag dann Dienst­be­spre­chung.
Das The­ma Kon­fe­renz­ord­nung, spe­zi­ell der Ver­such, die Han­dy­nut­zung ein­zu­schrän­ken, hat für die erwar­te­ten Kon­tro­ver­sen gesorgt. Gruß an Herrn Rau, neben­bei.
Am Ende wird es wohl ein „Wir ach­ten dar­auf, dass …” wer­den, aber einig ist man sich im Kol­le­gi­um nicht, man­che ner­ven die vie­len Han­dys anschei­nend sogar noch mehr als mich.

Am Diens­tag habe ich end­lich wegen der Sta­tis­tik mit mei­nem Dezer­nen­ten spre­chen kön­nen. Wie es aus­sieht, habe ich schon im letz­ten Halb­jahr unwis­sent­lich einen Feh­ler gemacht, wes­halb bereits unse­re Pro­gno­se nicht stim­men konn­te.
Nun wür­de ich ja ger­ne sagen, dass die Sta­tis­tik viel­leicht ein nütz­li­ches Modul in der lau­fen­den Schul­lei­ter-Qua­li­fi­zie­rung gewe­sen wäre, aber gefragt habe ich auch nicht.

Einen viel zu gro­ßen Teil des Vor­mit­tags habe ich mich mit dem Antrag eines Vaters auf Klas­sen­wech­sel sei­nes Soh­nes beschäf­tigt. Als Neu­zu­gang im 7. Jahr­gang ist die­ser nicht in die von den Eltern gewünsch­te Klas­se gekom­men, und nun wird er angeb­lich von den Mit­schü­lern nicht akzep­tiert und fühlt sich unwohl. Und bevor man dann eine freund­li­che Ant­wort-Mail schrei­ben kann, kos­tet es min­des­tens zwei Pau­sen, um mit den Klas­sen­lei­tun­gen und ande­ren zu spre­chen. Unser Kom­mu­ni­ka­ti­ons-Kon­zept sieht eigent­lich die ande­re Rei­hen­fol­ge vor.

Am Mitt­woch habe ich die Mit­ar­bei­ter­ge­sprä­che wie­der auf­ge­nom­men, die ich im letz­ten Schul­jahr nicht mehr geschafft hatte.

Nach­dem am gest­ri­gen Nach­mit­tag wei­te­re Details über das Ver­hal­ten eines neu an unse­re Schu­le gekom­me­nen Schü­lers bekannt wur­den, habe ich eine für heu­te ange­setz­te Erzie­hungs­mit­tel-Kon­fe­renz kurz­fris­tig abge­sagt, um für eine Kon­fe­renz der nächs­ten Stu­fe ein­zu­la­den. Einen sol­chen Fall und das außer­dem so früh im Schul­jahr hat­ten wir auch noch nie. 

Die Sta­tis­tik ist fer­tig. Da sich die uner­war­te­ten Zah­len aus der Dif­fe­renz zur Pro­gno­se erge­ben haben und wirk­lich jede Nach­kom­ma­stel­le der Haupt­mel­dung stimmt (ich gehö­re da zu den ängst­li­chen bra­ven Beam­ten), habe ich sie beru­higt unter­schrei­ben und abschi­cken kön­nen.
Ges­tern berich­te­te mir übri­gens der Schul­lei­ter einer Nach­bar­schu­le, dass er bis­lang gar nicht mit­be­kom­men habe, dass die Sta­tis­tik abzu­ge­ben sei. Dann doch lie­ber über­ra­schen­de Zah­len als gar keine.

Den Schreib­tisch nur für eine ange­neh­me Poli­tik­stun­de in der ande­ren 10. Klas­se ver­las­sen. Im direk­ten Ver­gleich mit nur zwei Tagen Abstand zeigt sich deut­lich, wie ver­schie­den iden­tisch geplan­ter Unter­richt in zwei Klas­sen am Ende aus­se­hen kann.

Am Abend habe ich dann als Gast­red­ner auf dem Eltern­abend der 10. Klas­sen noch zu den Abschlüs­sen am Ende die­ses Schul­jah­res refe­rie­ren dürfen. 

Am Don­ners­tag­mor­gen ist der Vater des Siebt­kläss­lers zu einem per­sön­li­chen Gespräch erschie­nen, um sei­nen Antrag auf Klas­sen­wech­sel noch ein­mal per­sön­lich vor­zu­tra­gen und war über­rascht, dass sich mei­ne Ant­wort nicht geän­dert hat.

Net­ter ist dann ein wei­te­res Mit­ar­bei­ter­ge­spräch gewe­sen – ich bin noch immer über­rascht, was ich von den Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen nicht weiß, obwohl wir schon so lan­ge zusammenarbeiten.

In den Pau­sen gibt es gegen­wär­tig eine Men­ge klei­ner Kri­sen, die Auf­sich­ten haben jeden­falls gut zu tun. Natür­lich müs­sen sich die neu­en Fünft­kläss­ler noch zusam­men­rau­fen, aber eini­ge der ver­hal­tens­auf­fäl­li­gen (ori­gi­nell ist nichts dar­an) Schü­ler schei­nen genau dort wei­ter zu machen, wo sie vor den Feri­en auf­ge­hört haben. Von der sonst übli­chen „Schon­zeit” bis zu den Herbst­fe­ri­en ist nichts zu merken.

Den fast lee­ren Kalen­der am Frei­tag habe ich dazu genutzt, mich um die hof­fent­lich letz­ten noch feh­len­den Zugangs­da­ten und Schul­buch-Lizen­zen zu küm­mern. Bin ich froh, wenn das im nächs­ten Jahr wie­der die zustän­di­ge Per­son über­neh­men wird.

Einen ange­neh­men Wochen­ab­schluss hat das drit­te Mit­ar­bei­ter­ge­spräch die­ser Woche gebildet.

Damit endet eine Woche, in der ich kaum zum Den­ken gekom­men bin und sel­ten das Gefühl hat­te, mei­ne Auf­ga­ben prio­ri­sie­ren zu kön­nen. Das meis­te war Reak­ti­on.
Immer­hin habe ich es die gesam­te Woche geschafft, die ers­te Pau­se wie geplant im Leh­rer­zim­mer und die zwei­te mit den Schü­lern auf dem Hof zu verbringen.

Nun steht am Wochen­en­de noch die Jubi­lä­ums­fei­er einer Nach­bar­schu­le an. Ich bin noch unent­schie­den, ob ich mir das als Arbeits­zeit eintrage.

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