Am Montagmorgen die neue pädagogische Mitarbeiterin besucht, deren Probezeit bald endet. Mal ein anderer Eindruck als der übliche Unterricht.
Mittendrin ein Absentismus-Gespräch mit der Mutter zweier Kinder, die morgens nur selten den Weg aus dem Bett oder in die Schule finden. Die mit allem leicht überfordert wirkende Mutter hatte dann einen Stapel Atteste dabei – da hätte man Post und Zeit sparen können.
Danach eine Stunde Verwaltungs-Ärger, der dabei herauskommt, wenn im Zusammenspiel von Ausschreibungen und externem Beschaffungswesen nicht geliefert wird, was man eigentlich bräuchte und angefordert hat.
In der Postmappe ein Brief von der Behörde, der eine Einladung des eigentlich nur noch kommissarischen Schulvorstands erforderlich machte. Erfreulicher Anlass allerdings, denn es geht um die Wunsch-Besetzung einer Beförderungsstelle.
Kein Unterricht, da die Klasse auf Reisen ist.
Nachmittags dann noch eine Besprechung mit den Förderlehrern, um Absprachen aufzufrischen und eine Elternzeit-Vertretung zu regeln.
Ich messe den Stresslevel, bzw. den Grad an Entspannung, jetzt in Espressi. Jeder Espresso eine immerhin kurze Pause mit fünf Minuten Zeit zum Nachdenken, Durchschnaufen und Kopf-Lüften.
Heute zwei Espressi. ☕☕
Ein gut gefüllter Dienstagmorgen mit drei rund 45-minütigen Besprechungen, nach denen jetzt wichtige Dinge geregelt und neue Pläne geschmiedet sind.
In der Pause wieder einigen Fünftklässlern erklärt, dass ich ein lautes „Hiii!” als Begrüßung nicht angemessen finde, mich aber über ein „Hallo Herr Paulsen” sehr freue. Das dann ein paar mal geübt.
Mittags an den Stellvertreter übergeben.
Entspannungslevel: ☕☕☕ (einer davon zuhause)
Abends dann noch eine Mail mit dem Hinweis, dass sich einige Kollegen wohl einer deutlichen Dienstanweisung widersetzen. Schlecht für den Blutdruck, aber was gucke ich Depp auch abends noch in meine Mails?
Mittwoch der einzige Unterricht in dieser Woche. Mit erfreulich interessierten Zehntklässlern gemeinsam gegoogelt, wie Island ohne eigenes Militär NATO-Mitglied geworden ist, anschließend noch eine spannende Diskussion um den Bündnisfall.
Danach Jour fixe mit dem Gebäudemanagement mit wenig erfreulichen Aussichten angesichts der kommunalen Finanzlage. Immerhin können noch Reparaturen in Auftrag gegeben werden.
Am Nachmittag dann eine Ordnungsmaßnahmen-Konferenz. Ein unrühmlicher Rekord so früh im Schuljahr, aber vielleicht hilft’s.
Entspannungslevel: ☕
Donnerstag gleich früh ein Mitarbeitergespräch, anschließend umso langweiligerer Verwaltungs-Kram.
Danach dann die Vorbereitung der anstehenden Dienstbesprechung und der noch etwas weiter entfernten Gesamtkonferenz.
Am Nachmittag Schulleiter-Runde im Landkreis. Dank einer schlanken Tagesordnung schon nach 45 Minuten endgültig Feierabend.
Entspannungslevel: ☕☕
Am Freitagmorgen Besuch vom Lions Club, der in den 10. Klassen den internationalen Jugendaustausch vorstellen möchte. Dabei einen netten neuen Kontakt geknüpft.
Unerfreulich lange Beschäftigung mit einer warum auch immer bisher nicht vorhandenen Wahlordnung für die Lehrervertreter-Wahlen zum Schulvorstand. Und weil schon mal dabei, auch gleich das passende Protokoll gebastelt.
Zwischendurch intensiv über das Wort „Delegieren” nachgedacht, aber keinen wirklichen Ausweg zur tatsächlichen Zeitersparnis gefunden.
Immerhin: Kenntnisse des Schulgesetzes aufgefrischt.
Am Nachmittag im Schulleitungs-Team nach der Wochen-Reflexion irgendwie im Gespräch über Schülerleistungen früher und heute hängengeblieben. Aber ohne „früher war alles besser”, stattdessen mit Ideen, Spinnereien und Plänen für ein „wie kann es wieder besser werden”.
Entspannungslevel: ☕☕
