Der Urlaub ist vorüber, die letzte Ferienwoche habe ich wie üblich genutzt, Unerledigtes endlich zu erledigen und Vorbereitungen für das neue Schuljahr zu treffen.
Im Schulgebäude ist es ohne Schüler und Kollegen immer noch auf eine besondere Art ruhig, auch wenn durch verschiedene Handwerker-Firmen doch ordentlich Leben herrscht.
In diesen Ferienarbeitstagen lautet das Motto „gemach, gemach” – Zeit für mehr als einen gemütlichen Kaffee, kleine Plauschereien mit dem Stellvertreter, und nach vier Stunden ist mittags auch schon wieder Feierabend.
Eine Konferenzordnung entwickelt, die uns bisher fehlte.
Ich bin gespannt, was die Kollegen zu einem ernsthaft und schriftlich festgelegten Handyverbot in Konferenzen und Dienstbesprechungen sagen.
Bei drei Schulbuch-Verlagen Lehrer-Accounts angelegt und die Schüler aktualisiert, um digitale Schulbuch-Lizenzen vergeben zu können, wenn das Sekretariat auch aus dem Urlaub zurück ist.
Dass der Daten-Import und die Versetzung (wenn man das armselige Verfahren so nennen will) bei drei Verlagen dreimal anders organisiert ist, verrät viel über den Stand der Digitalisierung im Schulbetrieb.
Die Beurteilung einer Lehramtsanwärterin fertiggestellt.
Aus verschiedenen Gründen deutlich schwerer als beim letzten Mal.
Die Einstellungsunterlagen für eine neue Kollegin und eine Vertretungslehrkraft fertiggestellt, was im Kern bedeutet, auf gefühlten fünfzig Dokumenten aus der Personalabteilung der Behörde das Datum einzutragen und zu unterschreiben.
Danach bloß nichts durcheinanderbringen, damit die jeweiligen Papiere entweder an die richtige Stelle zurückgeschickt oder abgeheftet werden können.
Die Unterlagen zur alljährlichen Unterweisung der Kollegen zusammengestellt.
Wenn ich die zuständige Fachkraft für Arbeitssicherheit beim Wort nehmen und alle aus ihrer Sicht erforderlichen Erlasse und Verordnungen tatsächlich mündlich verlesen würde, hätten die Schüler noch eine Woche länger Ferien, schätze ich.
Also werden die Kollegen die Dokumente wieder pflichbewusst mit Tetxmarker, Stift und Notizblock neben sich lesen und anschließend unterschreiben, dass sie alles auswendig gelernt haben.
Einige dringend nötige Absprachen zur Einschulungsfeier getrofften, meine kurze Rede habe ich aber immer noch nicht fertig.
Den Autoresponder für’s Wochenende aktiviert.


>Ich bin gespannt, was die Kollegen zu einem ernsthaft und schriftlich festgelegten Handyverbot in Konferenzen und Dienstbesprechungen sagen.
Uiuiui. Da müssten die Konferenzen aber deutlich straffer sein als viele, die ich in meiner bisherigen Laufbahn erlebt habe. Als Konferenzgeber verliert man die Situation des Konferenzgebers vielleicht mitunter aus dem Blick. Dann gerne. Es ist löblich, dass du zumindest einen Teil der alljährlichen Unterweisung des Kollegiums schriftlich zum Abhaken anbietest; es bleibt aber sicher noch genug alljährliche Unterweisung in anderen Gebieten übrig.
>Dass der Daten-Import und die Versetzung bei drei Verlagen dreimal anders organisiert ist, verrät viel über den Stand der Digitalisierung im Schulbetrieb.
Gut möglich! Man müsste mal schauen, ob da andere Länder mit forgeschrittenerem Stand in der Digitalisierung das geschickter regeln; am Ende ist das eher eine Nebenerscheinung von Schulbetrieb und Verlagen an sich und hat gar nicht mal so viel mit der Digitalisierung zu tun.
Schönen Schulanfang dann; hier ist ja noch!
Tatsächlich haben wir uns auch für Gesamtkonferenzen eine Grenze von 90 Minuten gesetzt, Dienstbesprechungen enden zeitig, sobald alles besprochen ist.
Ich empfinde das WhatsAppen, Mailen oder Sonstwassen in Besprechungen als respektlos. Und es hat ja niemand etwas dagegen, dass wichtige Anrufe angenommen werden und man dafür kurz rausgeht.
Mich verwundert immer wieder, wie leicht den Schülern ähnliche Verbote auferlegt werden, gegen die aber im umgekehrten Fall Sturm gelaufen wird. Vielleicht bin ich aber auch nur zu alt …
Wahrscheinlich hast du recht, dass es sich um ein besonderes Problem der (Schulbuch)verlage handelt – man denke nur an die ersten „digital-interaktiven” Bücher, die kaum mehr als PDFs waren.
Mein jährliches Kopfschütteln darüber, dass die Schüler für drei Verlage drei verschiedene Accounts benötigen, und dass das „Versetzen” in einer Umbenennung der Jahrgangsstufen/Gruppen besteht, wobei jeder einzelne Abgänger oder Wiederholer manuell herausgefischt werden muss, lässt bestimmt auch bald wieder nach …
Schöne Ferien und besseres Wetter euch!
Was meint ihr mit „Unterweisungen“?
„Unterweisungen” meint hier das alljährliche Verlesen/Besprechen/Erklären von Brandschutzordnung, Infektionsschutzgesetz, Aufsichts-Regelungen, Annahme-Verbot von Geschenken und dergleichen mehr. Hochspannend zu Schuljahresbeginn …
>Mich verwundert immer wieder, wie leicht den Schülern ähnliche Verbote auferlegt werden, gegen die aber im umgekehrten Fall Sturm gelaufen wird.
Mich auch, ein bisschen; jedenfalls bin ich sehr zurückhaltend mit solchen verboten Schülern und Schülerinnen gegenüber, eben weil auch die andere Seite kenne. Auch bei Vorlesungen an der Uni ist Zweitbeschäftigung am Handy oder eher Kleinrechner verbreitet. In all den Situationen empfinde ich das ebenfalls als respektlos, aber auch ein wenig verständlich. Ich sehe das als Rückmeldung zur Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation, sozusagen, und das gibt es auch in Konferenzen. Allerdings have ich schon sehr, sehr lange keine 90-Minuten-Konferenz erlebt.
Inzwischen ist nach einer spannenden Diskussion auf einer DB – auch unter den Kollegen, die sich keineswegs einig sind – der Absatz aus der Konferenzordnung gestrichen. Gegenwärtig scheint es gereicht zu haben, dass wir darüber gesprochen haben, jedenfalls sind nur noch wenige Handys zu sehen.
Habe übrigens ganz vergessen zu fragen: Sind eure Konferenzen länger oder kürzer?