Dig­i­tale Unter­richt­s­pla­nung mit Word

Schon seit eini­gen Jahren habe ich meinen Unter­richt in OneNote geplant und organ­isiert, wo in den Notizbüch­ern zu Fach und Klassen­stufe alle Mate­ri­alien, Stun­den­ver­läufe, Strich­lis­ten und Noti­zen abgelegt waren. Seit eben­so langer Zeit hat mir diese Vorge­hensweise nicht nur das Teilen aller Mate­ri­alien mit Kol­legin­nen und Kol­le­gen ermöglicht, son­dern auch eine Unter­richtsvor­bere­itung an jedem beliebi­gen Ort.

Lediglich im Klassen­raum ist der dig­i­tale Weg dann doch an ein Ende gekom­men, weil ich zwar meinen Rech­n­er mit­samt dig­i­taler Pla­nung auf dem Tisch ste­hen haben kon­nte, sich aber zwei par­al­lele Notizbüch­er für Pla­nung und Tafel­bild als wenig prak­tik­a­bel her­aus­gestellt haben. Auch der Wun­sch, meine Tafel­bilder in OneNote abwe­senden Schü­lerin­nen und Schülern zur Ver­fü­gung zu stellen, hat sich nicht erfüllt.

Die Lösung für mich ist sim­pel: Statt mich weit­er­hin in Notizbüch­ern zu verzetteln, nutze ich seit Kurzem die bei­den nahe­liegend­sten Dinge, näm­lich den Datei-Explor­er und Word.
In Verbindung mit ein­er Cloud-Lösung und mein­er Unter­richts-Home­page (IServ oder ähn­lich­es täten es auch) kann ich trotz­dem weit­er­hin die Pla­nung mit Kol­legin­nen und Kol­le­gen teilen und die Tafel­bilder der Klasse zur Nach­lese zur Ver­fü­gung stellen.

Vor dem Unterricht

Für jedes Fach und jede Klassen­stufe gibt es einen eige­nen Ord­ner. Diese Struk­tur habe ich aus meinen Notizbüch­ern über­nom­men, weil ich auf diese Weise mit par­al­lel unter­rich­t­en­den Kol­legin­nen und Kol­le­gen gezielt nur das benötigte Mate­r­i­al teilen kann.

Ich nutze OneDrive, und das Erstellen eines Links zum Teilen (sog­ar mit einem Ablauf­da­tum zum Schul­jahre­sende) ist eine Sache von weni­gen Sekunden.

In den Fachord­nern haben die einzel­nen Unter­richts-Ein­heit­en des Schul­jahres jew­eils einen eige­nen Unterord­ner, wobei ich dem Namen der Ein­heit das Fach-Kürzel, die Klassen­stufe und die Num­mer der Ein­heit voranstelle.

Jed­er Ein­heit­en-Ord­ner enthält zwei Unterord­ner: einen Mate­r­i­al-Ord­ner und einen mit den Stundenverläufen.

In den Ord­ner mit den Mate­ri­alien packe ich vom Arbeits­blatt über Texte, Audio-Dateien bis zu Klasse­nar­beit­en alles rein, was zu dieser Ein­heit gehört.
Allerd­ings tat­säch­lich nur das, was ich auch wirk­lich in dieser Ein­heit nutze, für alles andere ersam­melte und gejagte Mate­r­i­al habe ich geson­derte Ord­ner, die auch so heißen.

Auf diese Weise bleiben die Fach-Ord­ner für den Unter­richt aufgeräumt und müllen nicht mit der Zeit und all den Kön­nte-ich-ja-vielle­icht-mal-brauchen-Dateien langsam zu.

Im Stun­den-Ord­ner befind­en sich dann die Stun­den­ver­läufe, und hier gibt es jet­zt für mich die größte Neuerung: Anstatt mein­er bish­eri­gen Pla­nung in OneNote, die im Prinzip eine Ablauf-Check­liste war, sind Pla­nung und Tafel­bild jet­zt eins.

Jet­zt gibt es für jede Stunde ein eigenes Word-Doku­ment mit Datum und Stun­den­the­ma als Dateina­men.
In dem Doku­ment sind Stun­den­ziel, Stun­den­ver­lauf (ich arbeite gerne mit informieren­den Ein­stiegen) und alle Arbeitss­chritte und Arbeit­saufträge enthal­ten, sodass ich die Stunde im wahrsten Sinne des Wortes nur noch „abspulen“ brauche.
Auf ein paar Noti­zen aus der bish­eri­gen Pla­nung muss ich verzicht­en, die ich nicht für alle sicht­bar an die Wand wer­fen möchte, aber das kommt jet­zt ein­fach als Erin­nerung in die Notenverwaltung.

Anson­sten find­et alles aus meinen bish­eri­gen Notizbuch-Seit­en Platz und lässt sich sog­ar noch um zusät­zliche Visu­al­isierun­gen ergänzen; auch alle nüt­zliche Links und nöti­gen Grafiken sind enthal­ten.
Damit ist das Doku­ment gle­ichzeit­ig vor­bere­it­etes Tafel­bild und Ver­laufs-Erin­nerung für mich.

In der Stunde

Zu Stun­den­be­ginn muss ich mich jet­zt bloß noch mit dem Beam­er verbinden, die entsprechende Datei zur Stunde öff­nen und kann nun gemein­sam mit der Klasse durch die Stunde gehen.

Die erste „Folie“ zu Stundenbeginn

Da ich die Arbeit­saufträge jed­er Phase auf ein­er eige­nen Seite platziere, ähnelt das Ganze ein wenig ein­er Folien-Präsentation.

Die „Folien“ ein­er Stunde

Das Schöne daran ist, dass ich mit Icons oder kleinen Grafiken alle Möglichkeit­en der Visu­al­isierung für mein Class­room-Man­age­ment zur Ver­fü­gung habe und keine weit­eren Tools oder Mate­ri­alien mehr benötige.

Für die unteren Klassen sieht das Ganze ein wenig bunter aus, in den oberen Klassen ist das Lay­out dann etwas nüchterner.

Die Datei ist in der Stunde bewusst als Word-Doku­ment geöffnet, denn im Stun­den­ver­lauf kann sie bear­beit­et und um Text, hand­schriftliche Noti­zen oder Bilder ergänzt wer­den – wie eine ganz nor­male Tafel. (Nur bess­er, ich habe näm­lich eine schreck­liche Tafelschrift!)

Nach der Stunde

In der Kopfzeile der Word-Doku­mente ste­hen immer das Fach, die Klasse und das Datum. Let­zteres als sich selb­st­ständig aktu­al­isieren­des Feld.
In der Stunde ste­ht also auf jed­er Seite das aktuelle Datum, ohne dass ich bei der Pla­nung darauf acht­en müsste, und egal, wann ich die Stunde tat­säch­lich halte.

Ist die Stunde vor­bei, exportiere ich das Doku­ment mit allen Ergänzun­gen der Stunde als PDF-Datei und stelle diese dann auf mein­er Home­page online. Hierzu kann natür­lich jedes vorhan­dene Lern­man­age­ment-Sys­tem mit Dateiablage genutzt werden.

So kön­nen die Schü­lerin­nen und Schüler die Stunde jed­erzeit nach­le­sen und auch Abwe­sende haben Zugriff auf die Inhalte der ver­passten Stunden.

6 Kommentare

    • Die reine Leere

      Ja, ich wollte mal wieder etwas Kon­struk­tives schreiben; alles andere, was mir ger­ade so auf der Zunge liegt oder in die Tas­tatur fließen kön­nte, gren­zt an Defätismus.

      • Thomas Kuban

        Da hast du recht. Ich bekomme aktuell auch kein vernün­ftiges Post­ing auf die Rei­he. Alles im Kopf dreht sich um diesel­ben Sachen. Komme da nur schlecht raus.
        Ich plane übri­gens weit­er­hin ein schönes Bier im Som­mer auf dein­er Ter­rasse, wenn es recht ist.

  • Fred. K.

    Die Screen­shots schauen aus wie vom iPad, da frage ich mich, warum nutzen Sie nicht eines der mächti­gen Werkzeuge wie beispiel­sweise Good­notes? Das wäre doch um einiges ele­gan­ter als Word auf dem iPad, meine ich.

    • Die reine Leere

      Ja, das mit den Screen­shot stimmt schon, und ich nutze Good­notes pri­vat auch gerne, aber mächtig ist ja nicht allmächtig.
      Für Word spricht a), dass nicht alle Kol­legin­nen und Kol­le­gen in der i‑Welt unter­wegs sind und b), dass ich auch an anderen Rech­n­ern arbeite und daher ein offeneres For­mat bevorzuge.
      Unsere Schüler haben auch keine iPads, son­st wären ja noch ganz andere Dinge denkbar, um Unter­richts-Mitschriften zu erstellen und zu archivieren.

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