#tagebuchblog 21.11.22
Ich gönne mir mal wieder eine Woche Tagebuch-Bloggen – mal sehen, ob genug passiert in meinem Leben.
Das Wochenende mal tatsächlich nichts (in Worten: nichts) für die Schule getan. War schön, aber heute morgen hat es mich dann doch ein wenig überrollt.
Ohne es zu merken habe ich mich ans Radfahren nicht nur gewöhnt, sondern es sogar so liebgewonnen, dass ich gar nicht mehr den Wunsch verspüre, bei Gelegenheit umzusteigen. Als mir die Frau heute das Auto überlassen wollte, weil Minusgrade, habe ich unter meiner dicken Mütze nur leise gelächelt und mit den Fäustlingen fröhlich zum Abschied gewunken.
Die Erprobung der Arbeit in Lernbüros stimmt mich gerade nicht wirklich froh. Vielleicht sähe es anders aus, wenn meine Schüler das ganze Prinzip seit Klasse fünf verinnerlicht hätten, aber pubertierende Siebtklässler interessieren sich nun weniger für Hilfen zur Selbstkontrolle, Peer-Feedback oder überhaupt lange Texte, wobei lang nach ihrer Definition alles über eine halbe Seite ist.
Es gäbe eine Menge Anekdoten, die aber nicht ins Internet gehören, eine mindestens ebenso so große Anzahl erfreulicher Erlebnisse, aber eben auch eine mir zu hohe Zahl an überflüssigen Ärgernissen und verschenkter Lernzeit. Kann aber ja alles noch werden.
Mittags ein schnelles Brötchen, aber auch nur, weil die Lieblingskollegin beim Bäcker war und meine Vorlieben kennt. Sonst wäre Kaffee wohl die Hauptmahlzeit des Tages geblieben.
Am Nachmittag dann Dienstbesprechung mit ein bisschen hiervon und ein bisschen davon.
Neues großes Thema am Horizont scheint Teamentwicklung zu sein. Vom Zwei-Mann-Team-Teaching über die Jahrgangsteams bis zum 50-Mann/Frau-Kollegium.
Wie in einer alten Ehe hat sich einiges an emotionalem Schlamm angesammelt, der nicht mehr angesprochen wird, aber immer im Hintergrund seine Wirkung tut.
Bin gespannt, wie sich das so weiterentwickelt.
Großes Highlight am frühen Abend war dann die Korrektur von rund 70 Arbeiten im klassenübergreifenden Wahlpflichtkurs. Und das meine ich absolut nicht ironisch!
Wir haben die Arbeit in digitaler Form schreiben lassen, mit einer Mischung aus Multiple-Choice- und offenen Fragen. So eine Arbeit lässt sich runterkorrigieren wie nix.
Und wären sie besser in Rechtschreibung (wer soll denn bitte auf “addragtiv” kommen?), müsste man noch weniger manuell nacharbeiten, aber mit einem Zeitaufwand von zwei konzentrierten Stunden will ich gar nicht klagen.
Jetzt noch ein bisschen Serie und dann ins Bett. Zum Ausgleich des echten Wetters gucken wir hier gerade aus purem Eskapismus „Death In Paradise“; die Fälle sind Nebensache, aber die Tropen! ….


